Polit-Affären

Umfrage: Skandal-Image für Türkis & Blau

25.11.2023

Die ÖVP leidet unter dem Ruf, die FPÖ allerdings nicht: Die Kickl-Partei bleibt deutlich auf Platz 1.

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© Getty, APA/HELMUT FOHRINGER, TZOe Moni Fellner (Fotomontage)
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Blaues Land. Exakt ein Jahr ist es her, dass die FPÖ in der wöchentlichen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 Platz 1 übernahm – die Partei von Herbert Kickl löste an der Spitze die SPÖ der damals schon intern kritisierten Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ab.

In der aktuellen Sonntagsfrage (2.000 Befragte vom 20. bis 22.11.2023, max Schwankung 2,2 %) kommen die Blauen unverändert auf 29 %, gefolgt von der SPÖ (26 %) – abgeschlagen ist da die ÖVP mit 20 %. Die Neos (10 %) und die Grünen (9 %) bleiben da Zaungäste – die KPÖ wäre knapp, aber doch im Parlament.

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Aber die Skandale. So weit, so bekannt – doch Lazarsfeld wollte angesichts immer wieder neuer Polit-Affären wissen, welche Parteien besonders mit Skandalen identifiziert werden. Und da sehen gleich 42 % die Kanzlerpartei ÖVP als „Skandal-Partei“, immerhin 38 % sagen das über die FPÖ. Also über jene Blauen, die derzeit Platz 1 belegen und deren Chef auch die aktuelle Kanzlerfrage beherrscht.

Ibiza. Mögliche Erklärung ist, dass der FPÖ der Ibiza-Skandal nachhängt – doch dessen Hauptproponenten Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus die Politik verlassen haben. Der ÖVP hingegen fliegt gefühlt fast jeden Monat eine neue Affäre um die Ohren.

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Der Rechten schaden Affären nicht. Gibt es doch eine nicht so kleine Zahl von Blau- und auch Türkis-Wählern, die die Skandale nicht stören: So sagen 19 % der ÖVP-Wähler, ihre Gruppierung sei von Affären belastet, bei der FPÖ sind es auch noch 15 %, die ihre eigene Partei im Polit-Sumpf sehen – und sie trotzdem wählen.

Skandalfrei. Nur 13 % sehen viele Skandale bei der SPÖ, 5 % attestieren das den Grünen. Neos und KPÖ sind mit 1 % völlig skandalfrei.

Dabei haben die Wählerinnen und Wähler ohnehin längst den Eindruck, die Zahl der Skandale nehme immer mehr zu: Bereits 64 % beantworten die Frage: „Hat die Zahl der Skandale zugenommen?“, mit „eher ja“.

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