FPÖ-Vorsprung schmilzt
Umfrage: SPÖ & VdB legen zu
10.09.2016
Blaue weiter vorne, Vorsprung schmilzt.
Woche der Wende in Österreichs Innenpolitik. Erstmals seit Monaten ist der starke blaue Aufwärtstrend sowohl bei der Bundespräsidenten- als auch bei der Nationalratswahl gestoppt. Das zeigt jedenfalls die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage (Gallup, 600 Befragte, 7.–8. 9.) Die Beruhigung des Flüchtlingsproblems und die rigidere Politik der Regierung, inklusive Ankündigung der Notverordnung, bremsen ganz offensichtlich die Konjunktur der Freiheitlichen.
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Grafik: TZ ÖSTERREICH / Gallup
Eine Verschiebung der Hofburg-Wahl könnte Alexander Van der Bellen gelegen kommen. Der ehemalige Grünen-Chef holt nämlich gegenüber seinem FPÖ-Mitbewerber Norbert Hofer auf. Berechnet man die Schwankungsbreite (4,5 %) mit ein, erreicht Van der Bellen zwischen 43,5 und 52,5 %, Hofer liegt mit 47,5 und 56,5 % zwar weiter voran, doch der Abstand wird kleiner. Nimmt man den Mittelwert, steht es „nur“ mehr 52:48 % für Hofer, Van der Bellen hat gegenüber Ende August einen Prozentpunkt aufgeholt.
Grafik: TZ ÖSTERREICH / Gallup
Bemerkenswertes Detail: Sieht man sich die Politbarometerfrage an (Welcher Politiker ist Ihnen positiv/negativ aufgefallen) liegt Van der Bellen erstmals bei Frauen UND Männern vor Hofer. 38 % der Männer und 41 % der Frauen ist der Professor positiv aufgefallen (Van der Bellen 37 % Männer, 39 % Frauen).
Grafik: TZ ÖSTERREICH / Gallup
SPÖ liegt »nur mehr« acht Prozentpunkte hinter FPÖ
Aber: Eine klare Mehrheit der Österreicher ist der Meinung, dass die Stimmung im Moment für Hofer (57 % sagen: Die Stimmung ist gut oder sehr gut) viel besser ist als für Van der Bellen (45 %).
- Auch bei der Sonntagsfrage zur Nationalratswahl weist die FPÖ erstmals seit einem Jahr ein Minus auf. Die Strache-Partei verliert einen Prozentpunkt und kann derzeit mit 34 % der Stimmen rechnen, wenn am heutigen Sonntag gewählt würde. Das ist aber noch immer ein großer Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, der SPÖ, die um einen Punkt auf 26 % zulegen kann. Die ÖVP kommt mit 20 % nicht von der Stelle, ebenso wie Grüne (11 %) und Neos (7 %).
Der Aufwärtstrend der SPÖ wird durch die guten persönlichen Werte für Bundeskanzler Christian Kern gestützt. Er verliert zwar beim Politbarometer leicht, liegt aber bei der Kanzlerfrage deutlich voran: Könnten die Österreicher den Bundeskanzler direkt wählen, würde Kern an der Absoluten kratzen. Er liegt mit 48 % klar vor Heinz- Christian Strache (29 %) und Reinhold Mitterlehner (15 %).