Obmann-Wechsel bringt ÖVP Plus von 14 Prozent.
Es ist ein Traumstart nach Maß. Nur wenige Tage nach der Kür von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz zum neuen schwarzen Messias zeigt die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 600 Befragte, 16.–18. Mai), dass die Rechnung aufgehen dürfte: Der Kurz-Effekt lässt die gebeutelte Partei mit einem gewaltigen Sprung auf Platz eins schnellen. Von 21 % unter Reinhold Mitterlehner auf 35 % unter Kurz.
Sonntagsfrage: "Angenommen, heute Sonntag wäre Nationalratswahl, welcher Partei würden Sie Ihre Stimme geben?" (600 Befragte vom 16. bis zum 18.5.2017). (c) Grafik TZ ÖSTERREICH
Dieser enorme Punktegewinn von 14 Prozentpunkten geht natürlich zulasten der Mitbewerber: Die FPÖ, seit mehr als zwei Jahren auf Platz eins abonniert, rutscht um sieben Prozentpunkte auf 26 % und die SPÖ fällt um acht Prozentpunkte auf einen historischen Tiefststand von 20 % auf Platz drei.
Die Grünen (die Umfrage wurde vor dem Rücktritt von Eva Glawischnig durchgeführt) halten bei 9 %, die Neos legen einen Prozentpunkt auf 7 % zu.
Schwarz-blaue Koalition hat Umfrage-Mehrheit
Im Dreikampf um die Spitze sind damit die Karten neu gemischt – und der wird spannend, denn die Kanzlerfrage geht nicht ganz so eindeutig aus. Könnten die Österreicher den Kanzler direkt wählen, liegt Kurz mit 36 % nur mehr ganz knapp vor Amtsinhaber Christian Kern mit 35 %. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liegt nicht weit dahinter mit 29 %. Kanzler Kern ist mit einem starken Personality-Wahlkampf alles andere als chancenlos.
Kanzlerfrage: "Angenommen, Sie könnten den Kanzler direkt wählen, wem würden Sie da Ihre Stimme geben?" (c) Grafik TZ ÖSTERREICH
Die aktuelle Umfrage zeigt, wo Kern gegenüber Kurz noch aufzuholen hat. Bei Sympathie oder Durchsetzungsfähigkeit hat Kurz derzeit die besseren Werte. Eine relativ knappe Mehrheit ist außerdem der Meinung, Kurz hätte sich bei der Meisterung der Regierungskrise besser verhalten.
Direktvergleich: "Auf wen treffen die folgenden Aspekte Ihrer Meinung nach eher zu?" (c) Grafik TZ ÖSTERREICH
Alles klar für Schwarz-Blau? Laut Umfrage spricht sich tatsächlich eine Mehrheit für eine Neuauflage der ÖVP/FPÖ-Koalition aus. Die einstige „Große Koalition“ Rot-Schwarz hat nur mehr 12 %.
(c) Grafik TZ ÖSTERREICH