Die Führungskrise bekommt der SPÖ gut – zumindest in Umfragen.
Wien. Es ist eine alte Werbeweisheit: Auffallen muss man um jeden Preis. Die SPÖ zelebriert das seit Wochen mit einem immer härter geführten Machtkampf. Wirklich keine „good News“. Trotzdem führt das zur skurrilen Situation, dass die Partei – derzeit geführt von Pamela Rendi-Wagner – schon die zweite Woche in Folge stärker wird: In der aktuellen Umfragewelle der Lazarsfeld Gesellschaft für ÖSTERREICH (2.000 kumulierte Online-Interviews vom 17. bis 19. April, maximale Schwankung 2,2 %) legt die SPÖ um zwei Punkte zu und kommt auf 26 %, die FPÖ von Herbert Kickl liegt mit 27 % nur noch einen Punkt vor der SPÖ – und verliert erneut.
Auch der ÖVP – bisher rund um die 20-%-Marke festgenagelt – geht es ein bisschen besser: 22 % sind zwei Punkte plus. Das ist nicht gut für die Kleinen: Neos und Grüne verlieren jeweils.
Nicht wegen Rendi. Allerdings hat das SPÖ-Hoch wenig mit der Parteivorsitzenden zu tun, denn in der Kanzlerfrage gehört sie zu den Verlierern: Nur 13 % (–1) würden die Ärztin direkt ins Kanzleramt wählen – sie liegt damit hinter Kickl (15 %) und Nehammer (16 %), der jetzt wieder alleine auf Platz 1 ist.