Die FPÖ liegt erstmals seit 2017 in einer Umfrage auf Platz 1 – gleichauf mit der SPÖ.
Wien. Es hat sich seit Wochen angedeutet – in der aktuellen Umfragewelle der Lazarsfeld Gesellschaft ist es tatsächlich passiert (2.000 Interviews vom 17. bis 25. 10., max Schwankung 2,2 %): Die FPÖ von Parteichef Herbert Kickl liegt wieder auf Platz 1.
Sie kommt aktuell auf 26 % – das ist der höchste Wert, den Lazarsfeld seit zwei Jahren für die Blauen gemessen hat. Und erstmals Platz 1 seit dem FPÖ-Höhenflug, bevor 2017 Sebastian Kurz die ÖVP übernommen hatte. Die FPÖ legt im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt zu – auf der anderen Seite verliert die bisher allein führende SPÖ einen Punkt: Ergibt eben Gleichstand bei 26 %.
Absturz. Für SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner eine herbe Enttäuschung: Noch im August war ihre Partei bei 31 % gelegen. Doch die SPÖ kann trotz ÖVP-Krise und Schmid-Geständnisses nicht profitieren – im Gegenteil: Es geht sein Monaten bergab. Die Gemengelage ist übrigens ähnlich wie 2016/17, als die FPÖ vorne lag: hohe Asylzahlen und eine schwache Regierung.
Kanzlerfrage. Dazu passten Rendis persönlich schwachen Werte: In der Kanzlerfrage steht es jetzt gegen Amtsinhaber Karl Nehammer 17 zu 16 % für den ÖVP-Chef (14 % hat Kickl). Nehammers Partei gehört aber auch zu den Verliererinnen der Woche: Die ÖVP gibt ebenfalls einen Punkt ab und kommt nur auf 21%. Neos und Grüne legen indes auf 11 % zu.