Wäre an Sonntag eine Nationalratswahl – die Kommunisten säßen im Parlament.
Wien. Am 10. Mai 1959 – also vor 64 Jahren – wurde die KPÖ aus dem Nationalrat gewählt. Doch nach Wahlsiegen in Graz und zuletzt bei der Landtagswahl in Salzburg mit dem neuen linken Polit-Star Kay-Michael Dankl haben die Kommunisten eine reelle Chance auf ein bundespolitisches Comeback. In der brandaktuellen Lazarsfeld-Umfrage für ÖSTERREICH (2.000 bzw. 1.000 Interviews vom 17.– 26. 4. 2023) kommt die KPÖ auf Anhieb auf 5 %, könnte also die 4-%-Hürde überspringen und säße mit gleich 11 Mandataren im Nationalrat.
Sonntagsfrage MIT KPÖ:
Sonntagsfrage OHNE KPÖ:
Woher die Stimmen kommen
Woher sich eine Partei mit Dankl oder auch der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr an Bord die Stimmen holen könnte, sieht man in der regulären Lazarsfeld-Erhebung: Ohne KPÖ käme die SPÖ demnach auf 25 %, bei einer linken Kandidatur hätte sie nur 22 %.
Auch die Grünen und die Neos lägen bei einer Kandidatur der KPÖ um je einen Prozentpunkt schlechter. Fazit: Die KPÖ hätte ausschließlich im eher linken politischen Spektrum eine Chance auf Stimmen.
FPÖ klar vorn. Während also das Lager links der Mitte aufgesplittet würde, bliebe rechts alles beim Alten: Die FPÖ käme mit KPÖ auf 28 %, ohne auf 27, wäre also in beiden Fällen stärkste Partei. Auch die ÖVP müsste keine Stimmen abgeben – die käme in beiden Fällen auf 22 %.