Kickl sieht sich schon als Kanzler – es gäbe aber auch eine Mehrheit gegen ihn.
Vorsprung. Der FPÖ-Höhenflug geht weiter: Auch in der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für ÖSTERREICH (2.000 Online-Interviews vom 5. bis 6. 9. 2023, max. Schwankungsbreite 2,2 %) bleibt die FPÖ klar auf Platz 1.
- Umfrage: FPÖ hält schon zweite Woche den „30er“
- Kickl nimmt Nehammer Kanzlerbonus ab
- ''Kickl-Sätze passieren nicht einfach" - Experte Plaikner sagt, was dahinter steckt
Konkret hält die Partei von Herbert Kickl ihre 30 %, mit denen sie vor einer Woche in den politischen Herbst gestartet ist. Das ist mehr, als 2017 Straches FPÖ vor dem Antritt von Kurz gehabt hatte.
Weit hinten. SPÖ und ÖVP bleiben indes schwach: Andreas Babler kommt mit seiner SPÖ auf 23 %, die Kanzlerpartei ÖVP gar nur auf 22. Fast unglaublich: Die FPÖ hat einen Vorsprung von 7 bzw. 8 Prozentpunkten auf ihre Konkurrenten.
Grüne und Neos kommen auf 10 bzw. auf 8 % (–1) – mit 4 % wäre die KPÖ knapp im Parlament.
Blau-Türkis ist klar vorn. Was bedeutet das für mögliche Koalitionen? Eine rechte Allianz aus FPÖ und ÖVP hätte demnach eine klare Mehrheit, allerdings unter anderen Vorzeichen als 2017: Die FPÖ ist diesmal wesentlich stärker, zusammen käme man aber auf immerhin 100 der 183 Nationalratssitze.
Doch käme die zustande? ÖVP-Chef Karl Nehammer schließt eine Zusammenarbeit mit Kickl genau so vehement aus wie Kickl seinen Verzicht auf einen Regierungssitz. Die ÖVP ist aber zuletzt in NÖ und Salzburg von ihrem Nein zur FPÖ sehr rasch abgerückt.
Rot-Türkis geht auch. Skurrilerweise wäre die Position der ÖVP in einem Koalitionspoker gar nicht schlecht: Denn neben Blau-Türkis hätte auch Rot-Türkis eine Mehrheit – und zwar von 95 Sitzen, Nehammer könnte also FPÖ und SPÖ gegeneinander ausspielen.
Keine Mehrheit hat indes eine Ampel aus SPÖ, Grünen und Neos ...
