Mitten in ihrer Führungskrise erlebt die SPÖ einen kleinen Umfrage-Höhenflug.
Wien. Crisis? What Crisis? Da versinkt die SPÖ im Führungschaos – und dennoch legt sie umfragemäßig zu? Die brandaktuelle Lazarsfeld-Umfrage (2.000 Interviews vom 7. bis 12. April, max. Schwankung 2,2 %) hat eine Riesen-Überraschung parat: Die SPÖ, die zuletzt mehr als strauchelte, kann um 2 Punkte auf 25 % zulegen. Damit ist sie Platz 1 näher als Platz 3.
Zwar thront die FPÖ mit 28 % weiter an der ersten Umfrage-Stelle – da die Kickl-Partei aber einen Punkt verliert, hat sie die SPÖ wieder auf Sichtweite.
Lazarsfeld-Präsident Werner Beutelmeyer sagt dazu: „Ja, auf den ersten Blick ist das paradox. Aber es gibt eine enorme Aufmerksamkeit. Diese Medienpräsenz schadet nicht so, wie man vermuten konnte, im Gegenteil.“ Schließlich gelte in der Werbung: „Wer Aufmerksamtkeit schafft, schafft Sympathie.“
ÖVP im Tief. Anders die ÖVP, die nach einer kurzen Entspannungsphase nach der Kärnten-Wahl wieder um Platz 2 mitrittern konnte. Davon ist keine Rede mehr, stattdessen dümpelt die Kanzlerpartei bei blamablen 20 % herum, auf 19 % war sie heuer schon Mal.
Dafür feiern die Neos Höhenflüge; 14 % ist der bisherige Höchstwert und sechs Punkte mehr als bei der Nationalratswahl 2019, die Grünen müssen sich mit 11 % und Platz 5 zufriedengeben.
Kanzlerfrage. Doch auch bei der Kanzlerfrage kann Rendi-Wagner aufholen: 14 % (+2) erreicht sie nun, Nehammer verliert einen Punkt auf 16 % und liegt damit gleichauf mit Kickl.