Bildungsreform

Umwandlung in NMS läuft nicht automatisch

18.01.2011

Schmied hofft auch, dass sich AHS Anträge auf eine Umwandlung stellen.

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© TZ Österreich/chrissinger
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Die rund 900 noch bestehenden Hauptschulen sollen nicht automatisch in Neue Mittelschulen (NMS) umgewandelt werden. "Die Standorte müssen ein klares Ja aussprechen", so Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. Ihr schwebt dabei ein Optionsmodell vor, bei dem sich die einzelnen Standorte um die Einrichtung als NMS bewerben müssen. Über die Landesschulräte sollen die Anträge dann von einer - schon bisher tätigen - Approbationskommission genehmigt werden. Als letzten Termin für eine Umwandlung nannte Schmied das Schuljahr 2015/16.

AHS als NMS
Schmied wünscht sich auch, dass AHS-Unterstufen NMS-Anträge stellen. Derzeit gibt es noch 921 Hauptschulen, 320 NMS und 270 AHS Unterstufen. Als erstes sollen ab dem kommenden Schuljahr jene rund 80 Standorte umgewandelt werden, deren Anträge zuletzt aufgrund der Zehn-Prozent-Limitierung für Schulversuche abgelehnt wurden. Ein Gesetzesentwurf zur Aufhebung dieses Deckels soll in den nächsten Wochen ausgearbeitet werden.

Leistungsschule
Die NMS müsse eine "Leistungsschule" sein, betonte Schmied. Die Umstellung dürfe keine "Ho-Ruck-Aktion" werden, ein Austausch der Türtaferln reiche nicht. Voraussetzung für eine NMS sei die Anwendung des AHS-Lehrplans, die Verwirklichung einer neuen Lernkultur, Team Teaching sowie der verschränkte Einsatz auch von AHS- und BHS-Lehrern an den bisherigen Hauptschulen bzw. von Hauptschullehrern an den bisherigen AHS-Unterstufen.

Weniger heiß gegessen werden sollen offenbar auch Eckpunkte des VP-Bildungskonzepts. Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) betonte, dass die Mittlere Reife "keine Hürde" sein, sondern am Ende der achten Schulstufe zur Orientierung dienen soll. Dabei würden Schulnoten, verbale Beurteilungen, ein Talente-Check und eine teilstandardisierte Prüfung als bundesweit einheitliches Element berücksichtigt. Auch die "Bildungsempfehlung" am Ende der Volksschule solle nicht der Selektion, sondern unter Einbindung der Volksschullehrer, anderer Pädagogen und Psychologen der Orientierung dienen.

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