Das derzeit in Wien ansässige Umweltbundesamt wird fix nach Klosterneuburg in Niederösterreich umziehen. "Die endgültige Entscheidung ist gefallen", verkündete Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Freitag in einer Pressekonferenz. Das 57 Mio. Euro teure Neubauprojekt sei - nicht zuletzt dank Geldspritze des Landes Niederösterreich - bereits ausfinanziert.
Vorgesehen ist, die derzeit vier Büro- und Laborstandorte in der Bundeshauptstadt gänzlich aufzulösen. Damit werden sämtliche rund 500 Mitarbeiter in die neue Zentrale übersiedeln, die 2023 fertig sein soll. Lediglich die sogenannte Ringversuchsanlage am Handelskai bleibt weiterhin in der Hauptstadt.
Die Stadt Wien hatte bis zuletzt versucht, das Amt in Wien zu halten. Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte dem Bund wiederholt Vorschläge für Grundstücke unterbreitet. Darunter sei aber kein geeignetes für die Anforderungen des geplanten Neubaus gewesen, versicherte Köstinger. Die erst jüngst angebotene Fläche in Floridsdorf - bei der U1-Station Aderklaaer Straße - hätte etwa sogar eine weitere Anreise für die Mitarbeiter bedeutet als nach Klosterneuburg.
Genauer Standort noch offen
Wo genau in Klosterneuburg die neue Umweltbundesamt-Zentrale (UBA) hinkommen soll, ist derzeit allerdings noch offen. Derzeit gebe es drei Optionen, sagte Geschäftsführer Georg Rebernig. Die endgültige Entscheidung soll im Frühjahr 2019 u.a. nach Aspekten wie Verkehrsanbindung oder Bebauungskriterien fallen. Für das Personal soll es - Stichwort Pendeln - ein "Paket" geben, versprach Köstinger.
"Es ist uns wichtig, dass die Mitarbeiter einbezogen werden", sagte die Ministerin. Man sei mit dem Betriebsrat bereits im Gespräch und zuversichtlich, entsprechende Angebote legen zu können. Die gut 500 UBA-Mitarbeiter wurden übrigens am Freitag zeitgleich zur Pressekonferenz über den in rund fünf Jahren anstehenden Umzug informiert.
Köstinger und Rebernig betonten unisono, dass eine Sanierung der jetzigen Zentrale an der Spittelauer Lände wesentlich teurer kommen würde als ein Neubau - noch dazu, als das Wiener Headquarter ein Mietobjekt sei, die Zentrale in Klosterneuburg indes im Eigentum des Amts stehen werde. "Wir haben das von Wirtschaftsprüfern durchrechnen lassen", versicherte die Ministerin. Rebernig meinte, es habe zwar Gespräche mit dem Wiener Rathaus gegeben, "aber offenbar ist es in Wien schwierig, einen Standort für ein derart großes Gebäude in Stadtzentrumsnähe zu finden".
Konkret sind für den Neubau in Niederösterreich 56,8 Mio. Euro veranschlagt. 35 Mio. übernimmt das Ministerium, 12 Mio. kommen vom Land Niederösterreich, die restlichen 9,8 Mio. übernimmt das UBA selbst. Seitens der Stadt Wien habe es keine Zusagen für eine Kostenübernahme gegeben, merkte Köstinger an.
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