Mit einem Budgetplus von insgesamt knapp 15 Prozent für den Zeitraum 2019 bis 2021 sind die Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen zwischen den 21 Universitäten und dem Bildungsministerium abgeschlossen worden. Insgesamt wurden so rund 9,5 Mrd. Euro an die Unis verteilt, bilanzierten die Präsidentin der Universitätenkonferenz, Eva Blimlinger, und Minister Heinz Faßmann (ÖVP) am Freitag.
Je nach Uni betrug der Zuwachs zwischen acht und 17 Prozent - wobei sich die Rektoren eine Art "Selbstbeschränkung" auferlegt hätten, so Blimlinger bei einer Pressekonferenz. Das Budget wurde nämlich nach neuem System aufgrund bestimmter Indikatoren vergeben, aufgrund derer vor allem die Prüfungsaktivität gesteigert, Betreuungsrelationen verbessert und Forschungsschwerpunkte ausgebaut werden sollen. Wären diese Indikatoren eins zu eins umgesetzt worden, hätten einige Unis noch höhere Zuwächse erzielt, andere wären dagegen leer ausgegangen - mit der Gefahr, dass die dort guten Betreuungsrelationen kippen.
"Korridor geschaffen"
"Deswegen haben wir einen Korridor geschaffen und damit oben wie unten Schranken eingezogen", betonte Blimlinger. Mit dem größten Zuwachs bedacht wurden dabei Unis mit schlechten Betreuungsverhältnissen in manchen Fächern wie die Uni Wien, die Wirtschaftsuniversität (WU), die Universität für Bodenkultur (Boku) und die Technische Universität (TU) Graz (jeweils plus 17 Prozent). Am anderen Ende liegen die drei Musikunis (plus acht bzw. neun Prozent).
Insgesamt stieg das Universitätsbudget für den Zeitraum 2019 bis 2021 um 1,3 Mrd. Euro auf elf Mrd. Euro. Über die Leistungsvereinbarungen vergeben wurden knapp 9,5 Mrd. Dazu kommen noch diverse andere Zahlungen wie etwa für den klinischen Mehraufwand an Medizinunis (612 Mio.), Ersatzzahlungen für Studiengebühren (471 Mio. Euro), die Medizinfakultät an der Uni Linz (114 Mio.) oder Bauvorhaben (84 Mio.).
Insgesamt werden aufgrund der Ergebnisse der Verhandlungen 360 neue Professuren geschaffen - "das entspricht der Anzahl der Professoren an einer großen Uni, die quasi neu hinzukommt", so Faßmann. Allein die Uni Wien hat vor kurzem 70 neue Professorenstellen ausgeschrieben. An der Uni Innsbruck entstehen knapp 50, an der Uni Graz knapp 40 und an der WU rund 30 Professuren.
Zahl der Abschlüsse entscheidend
Verbunden ist die neue Uni-Finanzierung auch mit den ab Herbst 2019 startenden neuen Zugangsbeschränkungen in Jus, Fremdsprachen und Erziehungswissenschaften sowie an lokal überlaufenen Studienrichtungen an voraussichtlich drei Unis (Uni Wien, Uni Graz, Boku). Mit den zusätzlichen Stellen sowie den Beschränkungen soll die Prüfungsaktivität sowie die Zahl der Abschlüsse gesteigert und der Drop-Out gesenkt werden.
Sollte eine Uni diese Ziele deutlich verfehlen, muss ein bestimmter Teil der Budgetsteigerung als Pönale zurückgezahlt werden. Die Unis sollten sich aber deshalb nicht finanziell zurückhalten, appellierte Faßmann: "Sie sollen das Geld ja ausgeben, um die Betreuungsverhältnisse zu verbessern." Auch Blimlinger verwies darauf, dass eine ähnliche Regelung schon bisher gegolten habe. Man müsse aufgrund der Systemumstellung aber bereits von Anfang an überwachen, wie die Umsetzung funktioniere: "Da geht es darum, ob wir es schaffen, die Betreuungsverhältnisse in der Zeit so schnell zu verbessern, dass die Zahl der prüfungsaktiven Studierenden auch tatsächlich so schnell steigt wie geplant." Es dauere etwa seine Zeit, bis Berufungsverfahren abgeschlossen seien und sich die Studienbedingungen tatsächlich verbessern.
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