Die Unis wissen auch nach der Voranmeldung nicht, was auf sie zukommt.
Bessere Planbarkeit war das Ziel des neuen Voranmeldesystems an Österreichs Universitäten. Das wurde klar verfehlt.
An den Unis gibt es nach dem gestrigen Ende der Anmeldefrist extrem hohe Interessentenzahlen für das nächste Semester. Grund: Die Studenten konnten sich für eine beliebige Zahl an Studien melden und haben das auch ausgenützt. Jetzt wissen die Unis erst recht nicht, mit wie vielen Studenten sie ab Herbst rechnen können.
An der Uni Wien gingen 40.000 Anmeldungen von 30.000 Interessenten ein, (Vorjahr: 14.800). Auch in Innsbruck sind die Anmeldezahlen mit 11.081 Personen doppelt so hoch wie im Vorjahr. Fast die Hälfte der Neuzulassungen kommt aus Deutschland. An der Uni Klagenfurt gibt es um die Hälfte mehr Voranmeldungen als im Vorjahr. Ähnlich das Bild in Salzburg und an der WU Wien.
Schwere Kritik an dem Anmeldesystem kommt von der ÖH: „Mit diesen Zahlen kann niemand etwas anfangen“, sagt General-Sekretär Peter Grabuschnig. „Ich kenne Studenten, die sich aus Protest bei 100 Studien angemeldet haben.“ Auch die Rektorenkonferenz übt Kritik.
500.000 Euro Kosten. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) gestand ein, dass die von seiner Vorgängerin Beatrix Karl erfundene Voranmeldung nicht „die gewünschte Erhöhung der Planbarkeit gebracht“ habe. Er kündigte Verbesserungen für das 500.000 Euro teure System an.