Nach Plagiats-Debatte

Uni Wien prüft Dissertation von Hahn

18.04.2011

Das Ergebnis der Untersuchung wird in vier bis sechs Wochen erwartet.

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© TZ ÖSTERREICH/Niesner
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Ausgelöst durch die Debatten in Deutschland sind vor wenigen Wochen auch im Zusammenhang mit der Dissertation von Ex-Wissenschaftsminister und EU-Kommissar Johannes Hahn (V) neue Vorwürfe laut geworden. Die Universität Wien wird daher die Dissertation von Hahn prüfen. Ein Ergebnis sei in vier bis sechs Wochen zu erwarten, teilte die Uni am Montag in einer Aussendung mit.

Uni zieht Experten bei
Der Standpunkt der Universität Wien habe immer gelautet: Falls der Universität neue Tatsachen bekannt werden, werde - wie in jedem anderen Fall auch - geprüft. Am 18. April wandte sich Brigitte Kopp, Studienpräses der Universität Wien, an die Agentur für wissenschaftliche Integrität und bat um gutachterliche Unterstützung. "Wenn Tatsachen bekannt werden, die möglich erscheinen lassen, dass die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis nicht eingehalten werden, wird eine Prüfung eingeleitet. Dies gilt für jede wissenschaftliche Arbeit, egal wer sie geschrieben hat", so Studienpräses Brigitte Kopp. Die Universität Wien nutze die neuen technischen Möglichkeiten und zieht Experten bei.

Ergebnsi in vier bis sechs Wochen
Der Sachverhalt stelle sich so dar, dass die Universität Wien sich nun entschieden hat, die Arbeit insgesamt überprüfen zu lassen. Ein Ergebnis ist in vier bis sechs Wochen zu erwarten. "Bis zum endgültigen Ergebnis, dem Vorliegen der Gutachten, bitten wir um Verständnis, dass aus rechtlichen Gründen keine Aussagen zum Stand und dem möglichen Ergebnis getroffen werden", so Brigitte Kopp.

Die Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis ist für die Universität Wien ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit und in allen Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens. Jährlich werden über 5.000 wissenschaftliche Abschlussarbeiten geprüft. In Zusammenhang mit bereits abgeschlossenen Arbeiten kam es in den vergangenen Jahren durchschnittlich ein bis zwei Mal pro Jahr zu Anzeigen. Seit 2004 gab es zehn Anzeigen und sieben Aberkennungen von akademischen Graden.

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