"Konditionstests", ein kleineres Heer und verpflichtender Zivildienst.
ÖVP-Außenminister Michael Spindelegger präsentiert seine neuen Bundesheerpläne. Die ÖVP arbeitet an einem neuen Konzept für das heimische Militär. Und der schwarze Minister lässt mit überraschenden Ideen aufhorchen:
- Künftig soll es "weit strengere Tauglichkeitskriterien" für angehende Wehrdiener geben.
- Es soll auch die "körperliche Kondition" mit entscheiden, ob jemand zum Heer einrücken dürfe.
- Damit werde es künftig "mehr Untaugliche geben".
- Diese müssten dann aber "einen verpflichtenden Sozialdienst" leisten.
Damit, so Spindelegger, würde man auch "eine höhere Wehrgerichtigkeit" erreichen. 2009 gab es übrigens 6.422 Untaugliche. Ein Vorschlag, der wohl für jede Menge Aufregung sorgen wird.
Darabos lässt prüfen und ist "gesprächsbereit"
SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos lässt derzeit jedenfalls von Experten "verschiedene Konzepte für das Heer prüfen" und ist bezüglich der Spindelleger-Pläne "gesprächsbereit". Immerhin steht der VP-Mann ja "zur allgemeinen Wehrpflicht".
Spindeleggers Plan sieht allerdings eine Reduzierung der Heeres-Mannstärke vor. Derzeit gibt es 55.000 Soldaten, inklusive Miliz und Berufssoldaten. Künftig soll es eine Mobilmachungsstärke von maximal 35.000 Soldaten geben.
Spindelegger will "bessere Ausbildung"
Besonders wichtig ist Spindelegger dabei der Katastrophenschutz: Dafür sollen 15.000 Mann bereitstehen. Zudem soll es rund 2.000 Soldaten für Auslandseinsätze geben.
Und für die klassischen Heeresaufgaben – und neuere Bedrohungsszenarien – sollen "Ausbildungszentren" geschaffen werden.
Damit die Mannstärke des Militärs künftig geringer wird, könnte man gewisse Positionen im Militär bei natürlichen Abgängen etwa "nicht nachbesetzen".
Vom Ende der allgemeinen Wehrpflicht ist derzeit hingegen weder von Rot noch von Schwarz etwas zu hören.
Im November soll das ÖVP-Heereskonzept endgültig fertig sein. Im kommenden Jahr werden Darabos und Spindelegger dann über das "neue" Heer verhandeln.