Lehrer-Ausbildung

Unterrichten nur mit Master

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Ein Master-Abschluss soll für alle Pädagogen Pflicht werden.

Zwar wird in der Vorbereitungsgruppe zur neuen Lehrerausbildung noch immer über Details diskutiert. Doch einige Eckpunkte sind bereits fixiert. Ziel ist ein "Upgrade für alle", deshalb soll künftig jeder Pädagoge - vom Kindergarten bis zum Gymnasium - verpflichtend ein Masterstudium abschließen. Dies sagte der Leiter der von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) eingesetzten Gruppe, Andreas Schnider.

Gleiches Bildungsniveau für alle
Alle pädagogischen Berufe müssten das gleiche wissenschaftliche Niveau haben, betonte Schnider. Die pädagogigschen Grundlagen sollen zu Beginn des Bachelor-Studiums vermittelt werden und für alle angehenden Lehrer gleich sein. Später teilt sich die Ausbildung nach Schüler-Altersgruppen. Im vierten Studienjahr soll für alle Nachwuchspädagogen die verpflichtende Induktionsphase beginnen. Dann werden sie schon an Schulen unterrichten, aber dabei noch von der Ausbildungseinrichtung betreut werden.

Masterstudium berufsbegleitend
Das Masterstudium kann danach direkt an den Bachelor angeschlossen oder aber innerhalb von maximal fünf Jahren berufsbegleitend absolviert werden. Die Lehrer dürfen zwar auch schon mit dem Bachelor unterrichten und sollen auch gleich viel verdienen wie Masterabsolventen - zumindest wenn es nach Schnider geht. Ihr Vertrag ist laut aktuellem Diskussionsstand jedoch befristet und sie sollen stärker unter Beobachtung stehen als Lehrer mit Masterabschluss. Haben die Junglehrer nach fünf Jahren noch immer keinen Master, fliegen sie raus.

Leichterer Quereinstieg
Deutlich verbessert werden soll mit der neuen Ausbildung auch die Möglichkeit zum Quereinstieg in den Lehrerberuf. So könnten sich jene, die schon Fachkenntnisse aus der Praxis haben, etwa eine abgeschlossene Lehre, Teile der Fachausbildung anrechnen lassen. Dasselbe soll für jene gelten, die schon eine pädagogische Ausbildung nachweisen können.

Neue Lehrer-Unis?
Ob die Lehrerausbildung künftig an eigenständigen pädagogischen Universitäten  oder neu zu schaffenden pädagogischen Fakultäten an bestehenden Unis stattfinden wird, will Schnider den Einrichtungen selbst überlassen. Fest stehe, dass diese neuen Einrichtungen universitäres Niveau haben müssen, so der Leiter der Vorbereitungsgruppe. Die Idee: Unis wie Pädagogische Hochschulen (PH) bringen ihre jeweiligen Stärken in die Lehrerausbildung ein.

Sechs bis sieben Ausbildungsstätten
Welche PH bzw. Unis sich dabei zusammenschließen, sollen diese selbst entscheiden. Am Schluss sollen anstelle der 15 PH und der dutzenden pädagogischen Einrichtungen an den Unis sechs bis sieben neue autonome Lehrerausbildungsstätten stehen. In der Übergangszeit ab 2013 sollen Teams aus den Rektoraten der PH bzw. Unis gemeinsam die Organisation und die jeweiligen Fachexperten die Curricula erarbeiten.

Regierung definiert Mindeststandards
Die zuständigen Ministerien sollen bestimmen, welche Kriterien Kindergartenpädagogen oder Lehrer erfüllen müssen, damit diese übernommen werden. Angst davor, dass dann jede Einrichtung lehrt was sie will, hat Schnider nicht. "Natürlich kann die Regierung da Standards vorlegen, immerhin gibt es ein Jahr Kindergarten- und neun Jahre Schulpflicht."

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