Porträt

Uwe Scheuch- vom Bauernhof in die Parteizentrale

15.11.2008

Nach sieben Jahren in der Politik ist Uwe Scheuch nun an der Spitze des Kärntner BZÖ angelangt.

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© Michael appelt
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Der damalige FPÖ-Landtagspräsident Jörg Freunschlag holte ihn in die Politik, wo er eine Blitzkarriere hinlegte. Nach nur zwei Jahren war er bereits im Nationalrat, ein Jahr später wurde er Generalsekretär der FPÖ. Im Dezember 2006 beerbte er Martin Strutz als Landesrat, nach dem Tod Jörg Haiders vor einem Monat stieg er zum stellvertretenden Regierungschef auf. Am Samstag wurde er Nachfolger Haiders als Kärntner BZÖ-Obmann.

Studierte an der Boku in Wien
Uwe Scheuch wurde am 15. Juni 1969 in Villach geboren, wo er auch die Volksschule besuchte. Nach der Matura am Bundesrealgymnasium Spittal/Drau im Jahr 1989 ging er nach Wien, um dort innerhalb von sieben Jahren ein Studium an der Universität für Bodenkultur zu absolvieren, seine Diplomarbeit schrieb er zum Thema "Der Bauernwald in Oberkärnten". Nebenbei führte er ab 1990 die Land- und Forstwirtschaft am eigenen Hof, gemeinsam mit seinem Bruder Kurt.

Auch Großvater war in der Politik
Uwe ist aber nicht der erste bekannte Scheuch in der Politik. Sein Großvater Robert Scheuch war ein Mitbegründer der Freiheitlichen, der ältere Bruder Kurt wurde als "Reißwolf von Knittelfeld" berühmt, als er 2002 beim legendären Delegiertentreffen angeblich aufgrund eines Missverständnisses den Pakt zwischen der damaligen Obfrau Susanne Riess-Passer und deren Vorgänger Jörg Haider zerriss. Damals stand Uwe noch im Schatten des großen Bruders, der inzwischen als Klubobmann der Orangen im Kärntner Landtag werkt.

Ab 2001 im Nationalrat
Mit der Nationalratswahl 2003 zog Scheuch - von 2001 bis 2006 auch Vizepräsident der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten - ins Hohe Haus ein, und überholte damit seinen Bruder karrieretechnisch gesehen. Uwe Scheuch wurde bald zum Wortführer der Kärntner Freiheitlichen und machte sich in der Partei bald unentbehrlich. Scheuch gilt als kommunikativ und im Ton verbindlich, in der Sache blieb er aber stets auf der Linie Haiders. Dem Oberkärntner wird großer Ehrgeiz nachgesagt, Gerüchte, wonach er Haiders Nachfolger als Landeshauptmann, Gerhard Dörfler, nicht wirklich grün sei, werden von ihm aber heftig bestritten.

Innerhalb der Kärntner Orangen sind die Gebrüder Scheuch jedenfalls ein Machtfaktor, über den niemand einfach hinwegsehen kann. Scheuch ist verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter.

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