Der grüne Nationalratsabgeordnete van der Bellen fordert Graf zum Rausschmiss seiner Mitarbeiter auf. FPÖ-Boss Strache ist empört.
Die Grünen haben ihren Konflikt mit dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (F) nun auch in die Plenarsitzung getragen. AAber auch in seiner Tätigkeit als Präsident des Fußballklubs "Hellas Kagran" sieht sich Graf immer neuen Vorwürfen ausgesetzt (mehr dazu hier).
Abseits der Tagesordnung griff der ehemalige Bundessprecher Alexander Van der Bellenzum Mikrofon, um Graf aufzufordern, sich von jenen beiden Mitarbeitern zu trennen, die bei einem rechtsradikalen Versand Produkte bestellt haben sollen. Tue er das nicht, müsse Graf selbst abtreten.
Hitler-Gruß
Van der Bellen warf den freiheitlichen
Mitarbeitern vor, offenbar den Hitlergruß zu verwenden und T-Shirts mit
nationalsozialistischem Inhalt bestellt zu haben. Präsentiert wurde ein von
den Grünen nachempfundenes Leiberl, auf dem ein Reichsadler und darunter die
Zahl 88 (steht in rechtsradikalen Kreisen für Heil Hitler) zu sehen sind.
Strache "stinken die Linken"
FPÖ-Chef Heinz-Christian
Strache reagierte empört, sprach von Diffamierungen und empfahl Van der
Bellen, sich zu schämen. Seiner Darstellung nach sind die von den Grünen
vorgelegten Bestelllisten Fälschungen. Geordert worden seien einzig Leibchen
mit dem Aufdruck "Mir stinken die Linken" - und dafür habe er
Verständnis, so Strache. Einzig das BZÖ schlug sich auf auf die Seite Grafs.
Allerdings verurteilte man jedes Anstreifen an den Nationalsozialismus.
Distanzierung gefordert
ÖVP und SPÖ fordern eine Distanzierung
Grafs vom NS-Gedankengut. Er habe die Verantwortung für seine Mitarbeiter zu
tragen.
Graf verweist auf Unschuldsvermutung
Graf selbst betonte, dass
er sich der Debatte sehr wohl stelle und diese auch ernst nehme. Allerdings
verwies er darauf, dass es in Österreich das "hehre Gut der
Unschuldsvermutung " gebe.
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