Van der Bellen drehte St. Pölten, Salzburg und Klagenfurt.
Wird Alexander Van der Bellen (Grüne) Bundespräsident, verdankt er seinen Sieg vor allem den Wählern in den Städten bzw. im Umland der großen Städte. Schon ohne Briefwahl lag er am Wahlsonntag in acht Landeshauptstädten vorne - nur in Eisenstadt nicht. Dort war Norbet Hofers (FPÖ) Vorsprung aber so knapp, dass sich das mit Auszählung der Briefwahl am Montag noch ändern könnte.
Da Van der Bellen in den Städten noch wesentlich besser abschnitt als von den Hochrechnern angenommen - und somit in ihre Berechnungen "eingepreist" - war Hofer lange Zeit am Wahlnachmittag in den (erst ab 17.00 Uhr veröffentlichten) Prognosen Erster. Mit dem Grazer Ergebnis näherten sich die Ergebnisse an, mit Wien schob sich dann teilweise Van der Bellen vor Hofer - zumindest wenn man gleich die Briefwahl mit einrechnete.
Graz und Wien für Van der Bellen
Graz und Wien hatten schon im ersten Wahlgang mehrheitlich Van der Bellen gewählt - aber er legte dort jeweils äußerst kräftig zu. In beiden Städten verdoppelte sich der Stimmenanteil auf fast 62 Prozent. Das beste Ergebnis brachte Van der Bellen Graz mit - ohne Briefwahl - 61,99 Prozent, Wien lag mit 61,16 Prozent knapp dahinter - und Linz mit 60,54 Prozent auch noch über der 60er-Marke. Noch knapp darunter blieb Van der Bellen in Bregenz und Innsbruck - mit der Briefwahl wird er sie wohl noch nehmen.
3 Landeshauptstädte gedreht
Drei Landeshauptstädte konnte Van der Bellen gegenüber dem 24. April "drehen": Salzburg, St. Pölten und Klagenfurt wählten diesmal mehrheitlich ihn und nicht Hofer. In Klagenfurt war Van der Bellen im ersten Wahlgang sogar nur Dritter hinter Hofer und Irmgard Griss. Linz wählte diesmal auf Anhieb äußerst klar - mit 60,5 Prozent im vorläufigen Ergebnis - den Grünen Bewerber. Im ersten Wahlgang lag zunächst Hofer knapp vorne, erst mit der Briefwahl überholte ihn Van der Bellen.
Hält Hofer Eisenstadt?
Dies könnte jetzt auch in Eisenstadt der Fall sein: Dort liegt Hofer ohne Briefwahl mit 51,3 Prozent recht knapp vor Van der Bellen. Ob die Hauptstadt des - rot-blau regierten - Burgenlandes tatsächlich als einzige Landeshauptstadt für den blauen Bewerber votierte, wird Montagabend feststehen.