"Wenn sich die blauen Herren jetzt als Hüter des Rechtsstaates aufspielen wollen - dann sollen sie halt."
Im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe), geht Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen davon aus, dass ihm die Diskussion um den Brexit im Wahlkampf helfen wird: "Ich glaube, es kann mir nützen. Die Briten haben sich enorm in die Bredouille geritten – fast hätte ich ein schlimmeres Wort verwendet. Die Wirtschaft wird einen enormen Abschwung hinlegen, Jobs gehen verloren. Da sieht doch jeder, wohin das führt. Ich denke, die Österreicher wollen mit großer Mehrheit keinen Öxit oder Brexit. Wer damit spielt, spielt mit dem Feuer. Straches Freunde wie Le Pen oder Wilders tun das."
Harter Wahlkampf
Van der Bellen rechnet jedenfalls mit einem harten Wahlkampf: "Es ist ganz klar: Zwischen Herrn Hofer und mir liegen weltanschaulich Welten. Das kommt auch im Wahlkampf wieder zum Ausdruck."
Kein Hinweis auf Wahlverfälschung
Auf die Frage, ob bei der Wahl alles mit rechten Dingen zugegangen sei, meint Van der Bellen: "Es gibt keinen einzigen Hinweis, dass die Wahl verfälscht wurde. Aber gut, wenn sich die blauen Herren jetzt als Hüter des Rechtsstaates aufspielen wollen – dann sollen sie halt. Ich höre hingegen von vielen Unterstützern: Gut, dann gehen wir halt nochmals hin. Das passt schon."