ÖSTERREICH-Interview
Vassilakou fast griechische Ministerin
07.10.2009
Warum die Grünen-Chefin Vassilakou doch nicht griechische Ministerin werden wollte.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie Premier Giorgos
Papandreou abgesagt? Sagt man da gleich nein oder überlegt man nicht
doch eine Weile?
MARIA VASSILAKOU: Nein, ich bin ja keine
heilige Maria, die ein solches Angebot gleich ausschlägt. Ein bisschen denkt
man schon nach. Es ist ja faszinierend, hier soll es ein Superministerium
für Umwelt, Energie, Planung und Klimawandel geben. Es ist ja schließlich
durchaus ein ehrenvolles Angebot.
ÖSTERREICH: Aber letztendlich haben Sie abgesagt. Warum?
VASSILAKOU:
Ich bin einfach eine Wiener Politikerin. Ich habe ja auch bisher alle
Angebote abgelehnt, für den Nationalrat zu kandidieren. Ich will in Wien
Kommunalpolitik machen, will bei der Gemeinderatswahl 2011 antreten, will in
der Stadt etwas bewegen. Ich bin vielen Wienerinnen und Wienern im Wort.
ÖSTERREICH: So mancher wird sich fragen, wie geht das mit
zwei Staatsbürgerschaften? Warum haben Sie eine Doppelstaatsbürgerschaft?
VASSILAKOU:
Das ist keine Lex Vassilakou, es ist ganz einfach: Als ich die
österreichische Staatsbürgerschaft beantragt habe, wollte ich natürlich die
griechische Staatsbürgerschaft zurücklegen. Doch Griechenland akzeptiert so
etwas nicht, zwei Mal haben sie meine Ausbürgerung abgelehnt. Jetzt habe ich
halt beide Staatsbürgerschaften.