Musikbotschafterin

VdB mit süßer Begleitung nach China

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Die österreichische Delegation hat eine ungewöhnliche Teilnehmerin.

Wenn Bundespräsident Alexander Van der Bellen am heutigen Freitag an der Spitze einer über 200 Köpfe umfassenden Delegation aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur nach Peking reist, hat er ein ganz besonderes Gepäckstück dabei: Mozarts Kindergeige. Auf dieser soll dann am Sonntagabend (Ortszeit) beim Staatsbankett die erst siebenjährige Anna Cäcilia Pföß aufspielen.
 

Siebenjähriger Stargast

Gastgeber beim Bankett ist Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Die kleine Anna Cäcilia wird dabei Werke des in Salzburg geborenen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) sowie österreichische und chinesische Volksweisen vortragen. "Anna Cäcilia wird uns als Musikbotschafterin ins Reich der Mitte begleiten und damit Österreich als Kulturland repräsentieren. Sie wird das sicher ganz ausgezeichnet machen", sagte der Bundespräsident Freitag Mittag bei einem Treffen in der Hofburg kurz vor der Abreise nach China, bei dem Anna Cäcilia ebenfalls ein Stück zum Besten gab.
 
Am Klavier begleitet wird sie am Sonntag vom Präsidenten der Stiftung Mozarteum, Johannes Honsig-Erlenburg. Die Idee zu diesem Auftritt kam von der Stiftung Mozarteum. Mit Anna Cäcilia reisen auch ihre Mutter sowie die Direktorin der Mozartmuseen der Stiftung Mozarteum, Gabriele Ramsauer, und Geschäftsführer Tobias Debuch nach Peking, wie es aus der Präsidentschaftskanzlei hieß. Die Frau von Staatspräsident Xi Jinping ist übrigens selbst Sopranistin und China ist generell sehr interessiert an klassischer Musik.
 
Anna Cäcilia Pföß stammt nach Angaben aus dem Umfeld des Bundespräsidenten aus einer sehr musikalischen Familie, ihre Eltern sind beide Musikpädagogen, sie ist das Jüngste von drei Kindern. Das Mädchen spielt seit 2014 Geige, zudem noch Ziehharmonika und Gitarre. Sie ist mehrfache Preisträgerin von Prima la musica-Wettbewerben. Bühnenerfahrung hat Anna Cäcilia auch beim Salzburger Hirtenadvent als Hirtenkind gesammelt. Neben der Musik - die Siebenjährige liebt Mozart - gehören noch Reiten, Lesen und Autos zu ihren Leidenschaften.
 
Mozarts Kindergeige stammt vom Salzburger Hof-, Lauten- und Geigenbauer Andreas Ferdinand Mayr (1693-1764). Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde das Instrument in den 40er-Jahren des 18. Jahrhunderts gebaut, die Größe liegt zwischen einer Viertel- und Halbgeige. Bis 1820 besaß Mozarts Schwester Maria Anna ("Nannerl") das kostbare Instrument, sie verkaufte es dann an Leopold Trestl in Neumarkt am Wallersee. 1829 veräußerte er die Kindergeige an den Volksschullehrer Adalbert Lenk. Dieser verkaufte 1877 die Geige an den Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom, Ludwig Johann Graf Paar. Am 5. Februar 1896 übergab sein Sohn das Instrument der Stiftung Mozarteum Salzburg. Die Kindergeige ist üblicherweise in Mozarts Geburtshaus ausgestellt.
 

Kurz folgt am Sonntag

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und vier Vertreter der schwarz-blauen Bundesregierung brechen am heutigen Freitagnachmittag nach Peking auf, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird dort Sonntag früh erwartet. Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) treffen Van der Bellen und Kurz sowie Umweltministerin Elisabeth Köstinger, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP), Außenministerin Karin Kneissl und Infrastrukturminister Norbert Hofer (beide FPÖ) in Peking dann mit der Staatsspitze Chinas zusammen.
 
Geplant sind Gespräche mit Regierungschef Li Keqiang und Staatspräsident Xi Jinping. Dabei sollen bilaterale Verträge unterzeichnet, aber auch Menschenrechtsfragen angesprochen werden, wie es im Vorfeld hieß. Generell stehen beim bisher "größten Staatsbesuch Österreichs" Wirtschaftsfragen im Zentrum. Zumindest ein Teil der Delegation - darunter Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl - wird auch die Konferenz "Austria Connect China 2018" sowie das Boao-Forum in Hainan und die Regionalmetropole Chengdu besuchen, wo anlässlich der Visite die Eröffnung eines österreichischen Generalkonsulats ansteht.
 
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