Schulbehörden ausgetrickst
Verfassungsschutz hat Islam-Schule schon im Visier
23.08.2017
Schulbehörden gegen die Islamschulen machtlos – Verfassungsschutz eingeschaltet.
Riesenwirbel nach dem ÖSTERREICH-Bericht über die Imam-Hatip-Schule in Linz. Wie Liste-Kurz-Kandidat Efgani Dönmez aufdeckte, werden hier 200 Kinder in acht Klassen unterrichtet. Der Verein ALIF (Austria Linz Islamische Föderation) hat laut Dönmez dafür ein Grundstück in Linz um 600.000 Euro angekauft – den Kindern und Jugendlichen werden Koran- bzw. Arabischkurse angeboten und ihnen wird laut Dönmez eine besonders konservative Haltung des Islam vermittelt.
Untersuchung. Ministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) hat eine Untersuchung des oö. Landesschulrates angeordnet – das Ergebnis liegt schon vor: ALIF versucht, die Behörden auszutricksen.
Der Betreiber sagt einfach: »Es ist gar keine Schule«
Keine Handhabe. „Ich habe keine Handhabe“, so Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer zu ÖSTERREICH. Der Betreiberverein behaupte, keine Schule zu betreiben, sondern nur Nachhilfe anzubieten. Er könne also nicht nach dem Privatschulgesetz vorgehen, so Enzenhofer. Dabei gehen in dem Gebäude auch Pflichtschulkinder ein und aus.
Spenden. Und für diese Schule gibt es in der Community Spendenaufrufe. Enzenhofer sieht jetzt Handlungsbedarf bei der Politik. Hammerschmid wollte dazu nichts sagen, die Untersuchung laufe noch.
Laut ÖSTERREICH-Recherchen hat auch das oö. Landesamt für Verfassungsschutz den ALIF-Verein bzw. das Gebäude ins Visier genommen. Dies wurde ÖSTERREICH von mehreren Seiten bestätigt. Die Polizei stuft ALIF als „nationalistisch und fundamentalistisch“ ein.
Der Verein der in Wien angezeigten Imam-Hatip-Schule hat indes die Vorwürfe zurückgewiesen. Es gehe niemanden etwas an, wie Imame ausgebildet würden.(gü)
Enzenhofer: „Haben keine handhabe“
ÖSTERREICH: Die Ministerin hat Sie gebeten, die Imam-Hatip-Schule in Linz zu untersuchen.
Fritz Enzenhofer: Ja, der Bericht ist fertig. Es ist aus rechtlicher Sicht keine Schule. Die Betreiber stellen sich auf den Standpunkt, nur Nachhilfe anzubieten – alle Kinder gehen in ordentliche Schulen. Da habe ich rechtlich keinerlei Handhabe.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu?
Enzenhofer: Ich finde es beunruhigend – jedenfalls ist jetzt die Politik gefordert.