Abgespecktes Paket
Verkehrsstrafen weniger verschärft als geplant
12.12.2007
Durch den Widerstand der ÖVP müssen Alko-Lenker bis 0,8 Promille den Schein doch erst beim dritten Verstoß abgeben.
Das im Oktober von SPÖ und ÖVP vereinbarte Verkehrssicherheitspaket mit härteren Strafen für Verkehrssünder hat am Mittwoch den Ministerrat passiert - allerdings in abgespeckter Form. Der ursprünglich von SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann geplante frühere Führerscheinentzug bei einer Alkoholisierung zwischen 0,5 und 0,8 Promille musste wegen Widerstands der ÖVP gestrichen werden.
ÖVP lässt Milde walten
Faymann hatte ursprünglich
vorgeschlagen, dass alkoholisierte Lenker mit zwischen 0,5 und 0,8 Promille
schon beim zweiten Mal den Führerschein abgeben müssen. Nun bleibt es dabei,
dass das Papier erst beim dritten Verstoß weg ist. Aber eine gewisse
Verschärfung kommt dennoch: Die Geldstrafen werden teurer, und schon beim
ersten Verstoß muss eine Schulung absolviert werden. Bei Alkoholisierungen
über 0,8 Promille soll der Führerschein für länger als bisher entzogen
werden.
Vieles weiterhin offen
Faymann räumte ein, dass "die
Diskussion noch nicht ausgestanden" sei. Die Details zu dem Paket - das auch
schärfere Maßnahmen bei Schnellfahren vorsieht - werde man erst bekanntgeben
können, wenn die parlamentarischen Verhandlungen abgeschlossen sind.
Laut ÖVP-Innenminister Günther Platter ist die Unfallhäufigkeit bei Alkoholisierung über ein Promille besonders hoch. Deshalb seien hier Verschärfungen geboten.