Türkischer Verein wusste nichts von Zweck der Anmietung in Favoriten.
Das Treffen radikal-islamischer Salafisten am Samstag in Wien (ÖSTERREICH berichtete) soll vorbeigewesen sein, noch ehe es begann. Wie der frühere Integrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Omar Al-Rawi (s. Foto) sagte, hatten die Veranstalter Räumlichkeiten in Wien-Favoriten angemietet. Als der nichts ahnende Vermieter ATIB (Türkisch Islamische Union in Österreich) bei Eintreffen der Teilnehmer erfahren habe, um wen es handle, habe er die Anwesenden sofort des Saales verwiesen.
Die Räumlichkeiten seien angemietet worden, ohne das ATIB wusste, dass es sich um die Salafisten handelt, sagte Al-Rawi. Als dies klar wurde, "ist die Veranstaltung sofort abgesagt worden". Laut dem Wiener SPÖ-Gemeinderat hatten sich seinen Informationen zufolge rund 30 Teilnehmer sowie auch Journalisten in der Gudrunstraße eingefunden.
Um genauen Ort und Zeit des Treffen hatte Unklarheit geherrscht. Vonseiten der Polizei hatte es am Freitag auf APA-Anfrage geheißen, der Ort sei noch nicht bekannt, aber "wir sind darauf vorbereitet". Das Landesamt für Verfassungsschutz werde eine solche Veranstaltung jedenfalls beobachten und "bei eventuellen Gesetzesübertretungen tätig werden". Die radikalen Prediger wollten in Österreich am heutigen Samstag dem Vernehmen nach Spenden für Syrien sammeln.