Noch ist unklar, wie der Attentäter von einer geplanten Razzia erfahren haben könnte.
Was kurz nach dem Attentat als Gerücht in Umlauf ging, scheint jetzt Gewissheit zu werden. Cobra-Chef Bernhard Treibenreif dementiert in einem Interview dezidiert nicht, dass Spezialeinheiten nur wenige Stunden nach dem Attentat in Wien eine Großaktion gegen Islamisten geplant hatten.
Ob und wie Terrorist Kujtim F. davon erfahren hat, bleibt weiterhin offen. Jedenfalls könnte die anstehende Polizeiaktion Anlass für den Islamisten gewesen sein, loszuschlagen.
Hat Dolmetscher Razzia in Islamistenszene verpfiffen?
Ein Indiz für die im zeitlichen Umfeld des Attentats geplante Razzia: Die Einheiten der Spezialeinheiten der Cobra waren überraschend schnell an den Tatorten in der Innenstadt, und das, obwohl sie in Wiener Neustadt stationiert sind.
Laut Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) ist klar: „Die Polizei hatte eine Großaktion gegen die Islamistenszene geplant.“ Erstmals fiel der Name der Operation: „Ramses“. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher aber noch nicht.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ein „Maulwurf“ (in Insiderkreise wird immer wieder von einem Dolmetscher gesprochen) der Islamisten den Großeinsatz verraten – und so auch Kujtim F. davon erfahren hat.
Er musste annehmen, dass auch bei ihm zu Hause eine Razzia stattfinden und möglicherweise seine AK-47 gefunden wird.