Kurz aber insgesamt - Hofer beliebtester Oppositionspolitiker.
Geht es nur nach den Parteichefs, gilt Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) als vertrauenswürdigster Spitzenkandidat für die kommende Nationalratswahl. Nimmt man jedoch an, dass Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) für die ÖVP ins Rennen geht, bleibt dem SPÖ-Chef nur Platz zwei. Das geht aus dem aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex hervor, für den 500 Personen online befragt wurden.
Kurz büßt gegenüber der letzten Erhebung im September zwar zwei Punkte ein, hält aber mit einem Positiv-Saldo von 27 unverändert die Spitzenposition, die er mit dem Abtritt von Bundespräsident Heinz Fischer übernommen hat. Keine Veränderung gibt es bei den Werten Kerns, der mit plus 19 bei der Frage, inwieweit man dem jeweiligen Politiker vertraut, Rang zwei einnimmt.
Von den Parteivorsitzenden platziert sich auch ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner mit plus sieben im Positiv-Bereich (plus zwei gegenüber der letzten Erhebung). NEOS-Chef Matthias Strolz mit minus eins (plus zwei gegenüber September), Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig mit minus sieben (gleich wie im September) und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache mit minus 13 (minus drei seit der letzten Erhebung) haben noch Aufholbedarf. Absolutes Schlusslicht im Ranking ist Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar mit minus 21. Beliebtester Oppositionspolitiker ist der Dritte Nationalratspräsident und Hofburg-Kandidat Norbert Hofer (FPÖ) mit plus 5.
Ministerebene: Außer Kurz hat SPÖ die Nase vorn
Was die Minister angeht, hat derzeit mit Ausnahme von Kurz die SPÖ die Nase vorne. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil kann sich über einen Wert von plus 18 freuen, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser kommt auf plus elf, ebenso Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Von ÖVP-Seite gut schneiden noch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter mit plus zehn und Finanzminister Hans Jörg Schelling mit plus neun ab. Die unbeliebtesten im Regierungsteam sind Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit minus 5 und Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) mit minus 15. Gar nicht gut kommen auch die streiterprobten Klubchefs der Koalition an. SP-Fraktionsobmann Andreas Schieder liegt bei minus neun, sein ÖVP-Pendant Reinhold Lopatka bei minus 14.
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer meint mit Blick auf die Schwankungsbreiten, dass sich genau genommen gar keine signifikanten Veränderungen seit September ergeben hätten: "Man könnte fast den Schluss ziehen, dass sich einige gelungene Beschlüsse der Bundesregierung (v.a. die Schulautonomie, ev. auch kleine Reformschritte bei Gewerbeordnung, Finanzausgleich, ...) in ihrer Wirkung aufheben mit dem Streit bei der Mindestsicherung und einigen anderen Reibereien in der Koalition."