Wilhelm Brauneder

Viel Kritik an FPÖ-Historikerkommission

13.02.2018

Die Bestellung eines ehemaligen FPÖ-Politikers als Leiter sorgt für Aufregung. 

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Die Bestellung eines ehemaligen FPÖ-Politikers als Leiter jener Historikerkommission, die kritisch die Geschichte der Freiheitlichen beleuchten soll, stößt auf Skepsis. Für den Bund sozialdemokratischer Akademiker (BSA) ist dieses Vorgehen "nicht glaubhaft". SOS Mitmensch hält eine Kommission unter der Führung von Wilhelm Brauneder für "befangen".
 
"Offenheit und Transparenz sowie die Öffnung der Archive für Außenstehende sind unbedingt notwendige Voraussetzungen für eine echte Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Die Geschichte der FPÖ ist zudem eng verknüpft mit jener der Burschenschaften - diese kann daher bei einer kritischen Aufarbeitung nicht einfach ausgeblendet werden", kritisierte BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokorny in einer Aussendung.
 
"Die Nominierung von Wilhelm Brauneder als Kommissionsleiter zeugt von der Angst der FPÖ vor echter Aufarbeitung. Brauneder hat an Veranstaltungen im rechtsextremen Milieu teilgenommen und in der rechtsextremen 'Aula' Texte lanciert. Er ist befangen, weil er sich selbst zum Gegenstand seiner Untersuchung über die rechtsextremen Verstrickungen der FPÖ machen müsste", so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
 
Ähnliches gelte für zahlreiche Mitglieder der Koordinationsgruppe, so Pollak. So habe etwa Hilmar Kabas als Leiter des FPÖ-Bildungsinstituts über viele Jahre das rechtsextreme Magazin "Aula" unterstützt und Andreas Mölzer habe dutzende Beiträge in dem antisemitischen und rassistischen Magazin publiziert und sei darüber hinaus durch rassistische Äußerungen aufgefallen.
 
SOS Mitmensch kündigte an, der FPÖ-Kommission dennoch Material über die Verstrickungen der FPÖ in Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und neonazinahe Kreise zukommen zu lassen, zugleich werde aber auch die Öffentlichkeit informiert. "Wenn schon die FPÖ-Parteiführung offensichtlich kein Interesse an einer ernsthaften Aufarbeitung hat, wir und viele andere haben es", so Pollak.
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