Nach den gegenseitigen Attacken scheint es nicht so, als würden die Wogen geglättet werden.
Die Rücktrittsaufforderung von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky an EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker wegen seines Auftritts beim EU-NATO-Gipfel schlägt weiter Wellen. Nun kritisierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die türkis-blaue Bundesregierung scharf. Die FPÖ attackierte daraufhin das Staatsoberhaupt.
Im ÖSTERREICH-Interview legte Vilimsky schließlich nach und nannte Van der Bellen einen „frustrierten Grünen“. Im Interview mit der „Zeit im Bild“ am Mittwochabend warf er dem Präsidenten Einseitigkeit vor. „Der Bundespräsident scheint auf einem Auge völlig blind zu sein“, so der FPÖ-General.
„Wenn andere Politiker, die nicht seinem Spektrum angehören, angegriffen werden und als Wasserleichen, Dreckskerle etc. bezeichnet werden, dann schweigt er. Aber hier ergreift er groß das Wort, möchte offensichtlich auch parteipolitisch seinen am Parlament gescheiterten Freunden helfen“, wettert er weiter.
Seine Vorwürfe gegen Juncker und dessen vorgeworfene Trunkenheit am NATO-Gipfel will Vilimsky nicht zurücknehmen. Er stehe weiterhin zu seiner Rücktrittsforderung.
Juncker selbst reagierte gelassen auf die hitzige Debatte und ließ wissen: "Auf euren Kleinkram lach' ich“, sagte der Kommissionspräsident in Anspielung auf ein literarisches Zitat am Mittwoch auf eine entsprechende Frage in Brüssel.
Ironischer Konter von Juncker
Juncker betonte ironisch, er wundere sich, wie viel medizinisch geschulte Experten für Ischias es in Österreich gebe. Er habe beim NATO-Gipfel Ischias-Probleme und zusätzlich Krämpfe in den Beinen gehabt. Auch wenn andere seinen Gesundheitszustand kommentierten, sie dies kein Grund für ihn, dies auch zu tun.
Juncker forderte auf Fragen, ob Alkohol dabei im Spiel war, "Respekt". Er sei wirklich beeindruckt, wie groß das Interesse an dieser Randfrage sei.