Grete Laska geht. Christian Oxonitsch wird ihr Nachfolger.
Wiens SPÖ-Vizebürgermeisterin Grete Laska legt ihr Amt nieder. Nach der Meldung in ÖSTERREICH hat sie diesen Schritt nun gemeinsam mit Parteifreund, Bürgermeister Michael Häupl offiziell bestätigt. Ihren Posten als Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport übernimmt der bisherige Klubchef im Rathaus, Christian Oxonitsch. Dessen Nachfolger soll innerhalb der kommenden zwei Wochen präsentiert werden.
Nach der Politik: Vollzeit-Omi
Als Grund für ihren Rückzug
nannte Laska familiäre Gründe: Sie wolle nun Vollzeit-Großmutter sein.
Offiziell soll der Wechsel im Gemeinderat kommenden Donnerstag, den 26.
März, vollzogen werden. Laskas Nachfolge im Amt als zweiter
Vizebürgermeister neben Finanzstadträtin Renate Brauner übernimmt nicht
Oxonitsch, sondern Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Laska gehörte 15 Jahre lang der Wiener Stadtregierung an und war damit die längstdienende Frau in der Stadtpolitik. Durch die Kostenexplosion beim Neubau des Prater-Vorplatzes war sie zuletzt in politische Turbulenzen geraten.
ÖVP sieht "Folge der Flops"
Die
Rathaus-Opposition jubelt. ÖVP-Rathausklubchef Matthias Tschirf bezeichnet
den Laska-Abgang als "logische Konsequenz aus den von ihr zu
verantworteten Flops der letzten Monate". Das Spektrum reiche hier vom
Riesenradplatz bis hin zum "Finanzdebakel Fanzone Hanappi-Stadion".
"Mit undurchsichtigen Auftragsvergaben muss jedenfalls ein für alle Mal
Schluss sein", fordert Tschirf.
Grüne bedauern "Scherbenhaufen"
Die Grüne
Klubobfrau Maria Vassilakou hält den Rücktritt für überfällig: "Laska
hinterlässt einen riesigen Scherbenhaufen, der Häupl noch lange schwer im
Magen liegen wird." Die Regierungsumbildung sei nach langen Jahren des
Stillstands ein Schritt in die richtige Richtung, komme aber viel zu spät. "Der
Name Laska steht für Freunderlwirtschaft pur, für eklatante Fehlplanungen
und für Vergabe-Chaos", so Vassilakou.
Blau für Häupl-Abgang
Diese Meldung hat die
Oppositionsparteien veranlasst, nach weiteren Rücktritten zu rufen. FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache fordert den Wiener Bürgermeister Michael Häupl zum
Gehen auf. Häupl sei "schon viel zu lange ein Bremsklotz für die
Bundeshauptstadt" und habe durch seine "zügellose
Multi-Kulti-Politik das soziale Gefüge in Wien völlig durcheinander gebracht",
findet Strache.
BZÖ für Rücktritt der Stadtregierung
BZÖ-Chef
Herbert Scheibner meint, gleich die gesamte SPÖ-Stadtregierung sei
rücktrittsreif. Spätestens nach den Landtagswahlen seien "Häupl,
Brauner und Genossen" nur mehr Geschichte, denn die Wiener hätten "endgültig
genug von der SPÖ-Misswirtschaft der letzten Jahre", so Scheibner.