Streit bei den Grünen: Europasprecher Johannes Voggenhuber kritisiert Bundessprecherin Eva Glawischnig im ÖSTERREICH-Interview scharf.
Johannes Voggenhuber will erst nach dem "kleinen Parteitag" der Grünen am Sonntag entscheiden, ob er gegen die außenpolitische Sprecherin Ulrike Lunacek um die EU-Spitzenkandidatur im Jänner antritt, berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagausgabe).
Voggenhuber nicht amtsmüde
Er werde sich die Diskussion bei
der Bundestagung ansehen und erst danach entscheiden, sagt Voggenhuber. Im
Interview gibt sich Voggenhuber keineswegs amtsmüde - im Gegenteil
kritisiert er die neue Bundessprecherin Eva Glawischnig scharf: "Wenn gesagt
wird, der Vertrag von Lissabon ist tot, oder dass die EU nicht
erweiterungsfähig ist - so hat das nichts mit gültigen grünen Positionen zu
tun." Und weiter: "Die Linie kann nicht von einer designierten
Bundessprecherin geändert werden, die noch nicht einmal gewählt ist."
Umbau an der Parteispitze
Indes geht der Umbau der Parteispitze
weiter - als erste Partei könnten die Grünen eine rein weibliche Führung
bekommen: Neben Glawischnig soll beim Grünen Bundeskongress die Grazer
Stadträtin Lisa Rücker als stellvertretende Parteichefin kandidieren. Die
Wiener Landessprecherin Maria Vassilakou soll das Damentrio komplettieren.
Sie war schon bisher Stellvertreterin der zurückgetretenen Grünen-Chefs
Alexander Van der Bellen.