Ermittler interessieren sich nun für Grassers Ex-Verlobte: Corrales-Diez war just 2004 an seiner Seite – und sie arbeitete im Finanzressort.
Karl-Heinz Grasser wirke derzeit „ungewohnt nervös“, berichten Freunde des ehemaligen Finanzministers. Im Kreise seiner Ex-Weggefährten glaubt man den Grund dafür zu kennen: Der sonst so lockere Sonnyboy fürchte sich weniger vor der Öffnung seiner Konten als vielmehr vor einer ganz bestimmten Frau: Natalia Corrales-Diez – und ihrem ganz „speziellen Wissen“. Gegen Grasser wird schließlich in zwei Fällen wegen mutmaßlicher Untreue ermittelt. Es geht um Privatisierungen, um potenzielle Geldflüsse und um Insider-Wissen.
Zwei Zeugen – zwei ehemalige Spitzenbeamte der schwarz-blauen Regierungszeit – haben Grasser bereits belastet. Der Ex-Finanzminister weist alle Beschuldigungen strikt von sich. Nun könnte ihn eine „Zeugin“ seiner Vergangenheit einholen.
Ex-Verlobte Natalia war 2004 stets mit dabei
Denn: Corrales-Diez
heuerte 2003 als Praktikantin im Finanzministerium an – wenige Monate später
war sie bereits mit Ressortchef Karl-Heinz Grasser verlobt.
Wer Grasser damals beobachtete, wusste: Die junge Betriebswirtin war ständig an seiner Seite und auch schnell Teil seines Freundeskreises. Regelmäßige Essen mit Walter Meischberger und PR-Mann Peter Hochegger – die Herren erhielten für Beratungstätigkeiten im Zuge des Buwog-Verkaufes rund zehn Millionen Euro – im Do & Co, im Fabios und Meinl standen ebenso auf der Tagesordnung wie gemeinsame Besuche in Kärnten.
Seychellen-Urlaub bezahlt
Im April 2004 bezahlte Meischberger
dann dem Paar Grasser/Corrales-Diez einen Urlaub auf den Seychellen –
Kosten: 4.600 Euro. Ein Monat später wurden die heute beleuchteten 60.000
Wohnungen der Buwog verkauft – an die Immofinanz, die von Meischberger und
Hochegger beraten wurde.
2005 löste Grasser die Verlobung mit Corrales-Diez und heiratete wenig später Fiona Swarovski. So weit, so bekannt. Dass Corrales-Diez just zum Zeitpunkt des umstrittenen Buwog-Deals nicht nur Grassers Verlobte, sondern auch noch Mitarbeiterin im Finanzressort war, interessiert nun auch Ermittlerkreise.
Insider-Wissen interessiert nun Justiz
Die mittlerweile
schwangere Ex von Grasser könnte demnächst von der Staatsanwaltschaft
befragt werden. Corrales-Diez hat seit 2005 keinen Kontakt mehr zu Grasser.
Das Verhältnis ist alles andere als freundschaftlich gelöst worden.
Ermittler wollen nun wissen: Wie viel hat sie vom Buwog-Deal mitbekommen? Ein Konto Grassers hat den klingenden Namen „Natalie“. Zufällige Namensgleichheit?
Meischbergers Freundin heißt übrigens „Natalie“. Könnte noch eine zweite Frau Grasser ins Schwitzen bringen?