Am Freitag startet der U-Ausschuss mit der Wahl Gabriela Mosers zur Vorsitzenden.
Morgen, Freitag, gegen 16 Uhr -nach dem Ende einer vom BZÖ verlangten Sondersitzung -tritt erstmals der Korruptions-U-Ausschuss zusammen. Erster Tagesordnungspunkt: die Wahl der grünen Telekom-Sprecherin Gabriela Moser zur Vorsitzenden. Nach einem tagelangen Poker hat die ÖVP eingelenkt, außer der FPÖ werden alle Parteien Moser wählen. Damit wird die studierte Gymnasiallehrerin (für Deutsch und Geschichte) die Regie im Ausschuss übernehmen. Im ÖSTERREICH-Interview hatte Moser am Sonntag gesagt, sie rechne damit, dass die gesamte Politprominenz der letzten Jahre im Ausschuss aufmarschieren wird.
Sie zeigte Grasser, Hochegger &Meischberger an.
Man sieht es ihrem Steckbrief nicht gleich an, doch die 57-Jährige ist Spezialistin in Sachen Skandale: Es waren Anzeigen Mosers als grüne Telekomsprecherin, die 2009 den Buwog-Skandal rund um Grasser, Hochegger und Meischberger ins Rollen brachten. Es war Moser, die die Klärung des "mutmaßlichen Hochegger-Mensdorff-Pouilly-Fischer-Sumpfs" gefordert hat. Und es war auch Moser, die 2008 den Grundstücksdeal von Ex-ÖBB-General Martin Huber am Wiener Schillerplatz angezeigt hatte. Kein Wunder, dass der Lobbyist Peter Hochegger zuletzt versuchte, Moser in Interviews "anzupatzen".
Kein zweiter Peter Pilz.
Moser tritt zwar nicht spektakulär wie ihre Parteikollege Peter Pilz auf, Freund wie Feind attestieren ihr aber "unglaubliche Zähigkeit und Sachkenntnis". Mosers einziges Manko, auch wenn sie als erfahrene Parlamentarierin gilt (seit 1994 im Nationalrat): U-Ausschüsse hat sie noch nie geleitet. Dafür kann sie mit den Mitgliedern der Jagdgesellschaft von Alfons Mensdorff-Pouilly durchaus Tacheles reden: Zum Ärgernis einiger grüner Tierschützer hat sie nämlich auch die Jagdprüfung