Klare Absage an Berufsheer
Vorarlberg: 66,4 Prozent für Wehrpflicht
20.01.2013
Noch nicht im Resultat enthalten sind die Stimmen der Wahlkartenwähler.
Die Vorarlberger Teilnehmer an der Volksbefragung haben der Einführung eines Berufsheers eine deutliche Absage erteilt. Knapp zwei Drittel der Wähler (exakt: 66,4 Prozent, 77.893 Personen) sprachen sich für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht aus, demgegenüber befürworteten lediglich 39.419 Stimmberechtigte (33,6 Prozent) einen Systemwechsel. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,03 Prozent. Noch nicht im Resultat enthalten sind die Stimmen der 10.378 Wahlkartenwähler.
In keiner einzigen der 96 Vorarlberger Kommunen erzielten die Berufsheer-Befürworter die Mehrheit. Das noch "knappste" Ergebnis wurde aus der Landeshauptstadt Bregenz vermeldet, wo aber immer noch 59 Prozent der Befragungsteilnehmer die allgemeine Wehrpflicht beibehalten wollten. Gerade in den Städten machten mehr Vorarlberger ihr Kreuz beim Berufsheer: In Feldkirch votierten 39,76 Prozent dafür, in der größten Stadt des Landes, Dornbirn, 37,08 Prozent. Auch in Klaus (Bezirk Feldkirch, 39,2 Prozent) und in Lochau (Bezirk Bregenz, 38,3 Prozent) lag die Zustimmung höher. Über 35 Prozent Befürwortung wurde aber lediglich in 16 der 96 Gemeinden erreicht.
Dagegen lag in 52 Vorarlberger Kommunen das Ergebnis für die Wehrpflicht bei über 70 Prozent, in 19 Gemeinden sprachen sich gar über 80 Prozent pro Wehrpflicht aus. Gerade in kleinen, ländlichen Orten war der Wunsch, das bestehende System beizubehalten, besonders hoch. Vorarlberger Spitzenreiter war die kleine Bregenzerwälder Gemeinde Schröcken (Bezirk Bregenz) mit 92,41 Prozent Stimmen für die Wehrpflicht, gefolgt von den ebenfalls vom Tourismus geprägten Orten Sibratsgfäll (Bezirk Bregenz, 89,77 Prozent), Warth am Arlberg (88,46 Prozent), Fontanella (Bezirk Bludenz, 87,12 Prozent) und Reuthe (87,08 Prozent).
Die Wahlbeteiligung in Vorarlberg lag mit Werten großteils zwischen 40 und 50 Prozent höher als zunächst angenommen. In 40 der 96 Kommunen nahmen über 50 Prozent der Wahlberechtigten die Möglichkeit zur Stimmabgabe wahr. Am wenigsten Wähler aufraffen konnten sich offenbar in der Kleinwalsertaler Gemeinde Mittelberg (37,14 Prozent Wahlbeteiligung) und in Dünserberg (Bezirk Feldkirch, 37,72 Prozent). Die Beteiligung an der Bundesheer-Volksbefragung 2013 lag deutlich unter anderen Wahlgängen, so gingen beispielsweise 68,44 Prozent bei der Landtagswahl 2009 zu den Urnen, bei der Gemeindevertretungswahl 2010 waren es 62,6 Prozent.
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