Der steirische Ort braucht die Arbeitsplätze wegen der extrem starken Abwanderung.
Die obersteirische Marktgemeinde Vordernberg (Bezirk Leoben) bewirbt sich um das im nahen Leoben abgelehnte Schubhaftzentrum. Die Widmungsänderung für ein infrage kommendes Grundstück wurde eingeleitet. Am Dienstag findet eine Bürgerversammlung statt. "Wir müssen jede Chance nutzen", so der SPÖ-Bürgermeister des extrem von Abwanderung betroffenen Ortes, Walter Hubner.
Fläche umgewidmet
Als Vorleistung hat der Gemeinderat am
Montag einstimmig eine Änderung zum Flächenwidmungsplan eingebracht.
Kontakte mit dem Innenministerium sind ebenfalls bereits hergestellt, ein
Vertreter wird zur Bürgerversammlung erwartet. Man hofft, da auch schon was
Konkretes zu hören.
Leoben ist informiert
Seinen Leobner "Konkurrenten" und
SPÖ-Bürgermeisterkollegen Matthias Konrad hat Hubner über die Pläne
informiert. Das derzeit der voestalpine Erzberg gehörende Grundstück
befindet sich am Ortsrand, die Änderung im Flächenwidmungsplan liegt nun mit
entsprechender Einspruchsfrist auf.
Arbeitsplätze gebraucht
Vordernberg ist laut Hubner die
österreichische Gemeinde mit dem größten Bevölkerungsverlust, von 1991 auf
2009 sei die Einwohnerzahl von 1.832 auf 1.110 um 39 Prozent geschrumpft,
früher haben am Erzberg 250 Vordernberger gearbeitet, heute sei es noch
einer, begründet Hubner den Vorstoß. Laut Studie könne man sich vom
Schubhaftzentrum 146 Arbeitsplätze erwarten.
Das BZÖ, das sich sowohl gegen ein Schubhaft- als auch gegen ein Erstaufnahmezentrum in der Steiermark ausspricht, forderte nach Bekanntwerden der Pläne sofort eine Volksbefragung in der Gemeinde.