Untreue

VP-Chef drohen bis zu 10 Jahre Haft

04.07.2012

Martinz stand am Mittwoch vor Gericht, und zwar wegen des Verdachts der Untreue.

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Das Corpus delicti hat nur sechs Seiten. Und trotzdem bekam der Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher für dieses „Gutachten“ im Zuge des Hypo-Verkaufs an die BayernLB sage und schreibe sechs Millionen Euro.

Birnbacher ist auch Steuerberater von Martinz – und laut Gutachten hätte der Villacher nur knapp 300.000 € verlangen dürfen. Die Folge: Martinz steht wegen des Verdachts vor Gericht, als Landesholding-Chef 5,7 Mio. € veruntreut zu haben. Strafandrohung: bis zu 10 Jahre Haft.

Martinz, Birnbacher sowie zwei Holding-Vorstände bekannten sich nicht schuldig – allerdings geriet Martinz bei der Befragung in die Defensive: Zwar beteuerte er, dass Birnbachers Gutachten billiger gewesen sei als das einer Investment-Bank. Andererseits musste Martinz zugeben, dass sich Landespolitiker nicht an die von der BayernLB geforderten Verschwiegenheitspflicht gehalten hätten – und damit war ja die Auftragsvergabe an Birnbacher durch Martinz und Landeshauptmann Jörg Haider seinerzeit begründet worden.

Trotzdem gab sich Martinz ungebrochen „Würde heute wieder so handeln“. Urteil: 1. August. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Part of the Game: Ihm drohen bis zu 5 Jahre Haft
Bestechlichkeit wirft die Staatsanwaltschaft FPK-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch vor. Morgen soll es in der sogenannten Part-of-the-Game-Affäre das Urteil geben. Scheuch hat in einem Gespräch mit einem früheren FPÖ-Angestellten russischen Investoren Staatsbürgerschaften gegen Parteispenden in Aussicht gestellt – der Staatsanwalt sieht § 304 des Strafgesetzbuches erfüllt, darauf stehen bis zu 5 Jahre Haft. Scheuch hatte sich am 1. Prozesstag allerdings nicht schuldig bekannt.

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