Marek schließt in Wien eine Koalition mit der FPÖ nicht aus, um Häupl zu stürzen.
Die Nachfolgerin von Johannes Hahn (der als EU-Kommissar nach Brüssel geht) polterte am ersten Tag nach ihrer Wahl zur VP-Chefin gleich einmal gegen die regierende Rathaus-SPÖ. Schließlich will Christine Marek im Oktober 2010 bei der Wien-Wahl die Absolute der SPÖ brechen und die VP zur zweitstärksten Partei machen.
Doch gleich zu Beginn trat sie ins selbe Fettnäpfchen wie ihr Vorgänger bereits im Frühjahr: Sie schließt eine Koalition mit der FPÖ nicht aus, um Bürgermeister Michael Häupl vom Thron stoßen zu können.Die unbeeindruckte Abfuhr von FP-Chef H.-C. Strache: „Die ÖVP ist und bleibt Steigbügelhalter der SPÖ.“
Aufräumen
Doch Marek will unbedingt in Wien regieren, um
„das Lebensgefühl in der Stadt zu verbessern“. So müsse das Bildungsangebot
im Pflichtschulbereich verbessert werden, weil die Wiener Wirtschaft stöhnt,
dass es kaum qualifizierte Bewerber für Lehrlingsplätze gebe. Apropos
Wirtschaft: Die leide, laut Marek, unter der schrecklichen Bürokratie in
Wien – hier müsse man aufräumen.
Und die alleinerziehende Mutter würde auch die Kindergarten-Situation in Wien verbessern und Horte forcieren wollen: „Die Nachmittagsbetreuung muss ausgebaut werden.“ Ein Ziel, das auch die SPÖ massiv verfolgt. Wie sie zwischen Strache und Häupl beim anstehenden Wahlkampf auffallen will: „Mit Seriosität, konkreten Lösungsansätzen vor allem im Bereich Integration und Sicherheit sowie mit Stil.“
Marek wird noch Zeit brauchen, um mit mehr Schärfe und Trittsicherheit ihre Wahlkampf-Slogans präsentieren zu können. Dass sie bissig ist, hat sie bewiesen, jetzt muss sie sich erst einmal in die Wiener Materie einarbeiten.