Nach EU-Parlamentarier Hannes Swoboda kritisierte auch Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky den Verzicht der SPÖ auf den EU-Kommissar.
Bei einer Veranstaltung Donnerstagabend in Brüssel sprach er von „Kuhhandel“ und „Koalitionspoker“. Kritik kam auch von Steiermarks Landesfürst Franz Voves (SPÖ). Er forderte Kanzler Werner Faymann auf, mehr Kanten zu zeigen.
Vranitzkys EU-Programm
Pikant ist Vranitzkys Wortspende, weil er
am SPÖ-Programm zur EU-Wahl feilt. Befragt nach dem neuen EU-Kurs, sagte er:
„Ich sehe keine neue Haltung. Ich sehe überhaupt keine Haltung.“ Rätselraten
auch um den Spitzenkandidaten für die EU-Wahl: Versierte EU-Politiker, wie
Hannes Swoboda oder Maria Berger, scheinen bei Faymann kein Leiberl zu
haben. Vranitzky allerdings könnte sich auf Anfrage von ÖSTERREICH Berger
gut vorstellen: „Berger war eine tüchtige Justizministerin. Im EU-Parlament
genießt sie durch jahrelange Erfahrung große Anerkennung.“
Voves fordert Kanten
Am EU-Programm feilt auch Steiermarks LH
Franz Voves. Er forderte gestern eine „kantigere Regierungspolitik“: „Wir
müssen in der Koalition kantiger, profilierter unsere Vorhaben auf den
Tisch legen.“