Bezirksrichter i.R.

Wabl kandidiert wieder für Präsidentschaft

06.02.2009

Der Bezirksrichter in Rente kritisiert Amtsinhaber Fischer, weil er "im Obergeschoß" sei. Er selbst hätte Arigona "da rausgeholt".

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© APA: ROBERT JAEGER
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Der pensionierte Bezirksrichter Martin Wabl, der sich schon zweimal vergeblich um ausreichende Unterstützung für eine Präsidentschaftskandidatur beworben hat, will es bei der Wahl 2010 erneut versuchen. Der 63-Jährige war schon für SPÖ, Grüne und eigene Namenslisten aktiv. Jetzt tritt er unter dem Motto "David gegen Goliath" in seiner Heimatstadt Fürstenfeld an.

"Fischer im Obergeschoß"
Der Oststeirer glaubt, dass diesmal die Vorzeichen günstiger stehen: Die Situation sei in Krisenzeiten eine andere, außerdem rechne er mit einem überparteilichen Kandidaten - Heinz Fischer - und dies bedeute, "dass Platz bleibt". Sein Amtsverständnis beinhalte ein mutigeres Eintreten für Benachteiligte, etwa bei Fragen der Einkommensgerechtigkeit. Im Gegensatz zu Fischer, der "immer schon im Obergeschoß war", habe er Erfahrung auf allen Ebenen.

Hätte Arigona "herausgeholt"
Wabl, der sich selbst als "juristischer Nothelfer" sieht, wäre auch im Fall Arigona Zogaj in die Offensive gegangen: "Ich hätte sie da herausgeholt und sie bei mir einquartiert - vielleicht nicht direkt in die Hofburg, aber in ein Hotel".

Kein Geld mehr investieren
Investieren will Wabl in seine Bewerbung nur "Herz und Begeisterung", Kredite wie in der Vergangenheit will er dafür nicht aufnehmen. Als Verbündete habe er auch Promis im Auge, mit denen er aber noch reden müsse, darunter der von ihm geschätzte Fritz Dinkhauser. Sein erstes Etappenziel sei es jedenfalls, im März kommenden Jahres die für das Antreten notwendigen 6.000 Unterstützungsunterschriften zu bekommen.

"Es kann ein Wunder geben"
Den Vorwurf des übertriebenen "Sendungsbewusstseins" nimmt Wabl gelassen: "Ja, ich habe viele Ideen". Dass er nur krasse Außenseiterchancen habe, sei ihm auch bewusst: "Ich weiß, dass ich nach menschlichem Ermessen keine Chance habe, aber es kann ein Wunder geben".

Im Fall Kampusch hat Wabl mehrere Verfahren gegen Nataschas Mutter Brigitta Sirny angestrengt. Er unterstellt ihr Mittäterschaft an der seinerzeitigen Entführung.

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