Wahlen in NÖ & Kärnten

Wahl-Analyse: Wem Stronach Stimmen kostete

04.03.2013

Wählerstrom-Analyse: Wohin die Stimmen wanderten - und warum.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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Das dritte Lager ist nicht tot - daran hat auch das fatale Abschneiden der FPK in Kärnten am Sonntag nichts geändert. Vielmehr hat eine Fragmentierung stattgefunden, Populismus und das Sammeln von Proteststimmen sind kein Alleinstellungsmerkmal der Freiheitlichen mehr.

Mit dem Team Stronach, das Proteststimmen vereinte und das am Sonntag wahrscheinlich auch gewann, weil die Wähler Veränderung wünschten und der Partei die Kontrolle von Missständen zutrauten, ist ein ernst zunehmender Konkurrent erwachsen.

Fast die Hälfte der Stronach-Wähler haben 2009 in Kärnten noch das BZÖ (das später in der FPK aufging) gewählt. Beim BZÖ war der Anteil der Ex-FPK-Wähler am Sonntag sogar noch etwas höher.

Kärnten: Wähler wanderten von FPK zu Stronach
Laut ARGE Wahlen gab es in Kärnten gestern keine größere Wählerwanderung, als den Stimmenabfluss vom FPK zum Team Stronach. Gleich 27.000 Wähler entschieden sich für die Partei des Austro-Kanadiers, in ähnlichen Dimensionen flossen Stimmen nur an die Gruppe der Nichtwähler und an die SPÖ.

 


Niederösterreich: ÖVP profitierte von Ex-FPÖ-Wählern
Auch in Niederösterreich - das BZÖ war dort am Sonntag nicht am Start - schöpfte Stronach Stimmen der FPÖ ab, wenn auch auf niedrigem Niveau als in Kärnten. Von ehemaligen Wählern der Freiheitlichen profitierte laut ARGE Wahlen zunächst die ÖVP, dann erst der "angry old man".

 


Die Zersplitterung des Dritten Lagers belegt übrigens auch ein Blick auf die Bundesliste des BZÖ aus dem Jahr 2008: Von den ersten zehn Namen, lebt mit dem damaligen Listen-Ersten Jörg Haider ein Politiker nicht mehr, ein Drittel der weiteren Mandatsanwärter sind mittlerweile zum Team Stronach (Stefan Markowitz und Elisabeth Kaufmann-Bruckberger) oder zur FPÖ gewandert (Gerhard Darmann).

Allerdings warnen Politologen und Meinungsforscher, bereits den Niedergang der FPÖ auszurufen. Die Wahlen im Herbst würden unter anderen Vorzeichen geschlagen, auch beim BZÖ seien die Chancen bei der Nationalratswahl nicht großartig gestiegen. Und das Team Stronach müsse sich in der politischen Arbeit erst einmal bewähren.


 
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