Wer "hackte" E-Mails?

Datenklau in der SPÖ-Zentrale

10.09.2017

Wahlkampf wird zusehends zum Krimi – und wieder geht es um Ex-Berater Silberstein.

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© TZOe Artner
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In der SPÖ-Zentrale liegen die Nerven blank – Grund sind von einem Kleinformat veröffentlichte E-Mails, unter anderem an Kanzler Kern, sowie mehrere Konzepte für Wahlkampf-Videos von Ex-Berater Tal Silberstein gegen ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz – ÖSTERREICH berichtete.

Inhaltlich geben die Do­kumente bisher nicht viel her. Dass aber interne Kommunikation nach außen dringt, lässt Schlimmes ahnen und auf innere Grabenkämpfe schließen. Der SPÖ-Wahlkampf ist schon genug ins Stottern geraten und hat seit der Verhaftung Silbersteins einen skandalösen Anstrich.

Ex-Silberstein-Mitarbeiterin mit Draht zur ÖVP?

Datenklau. SPÖ-Parteimanager Georg Niedermühlbichler geht jedenfalls von einem Datenklau aus. Aus der SPÖ ist zu hören, dass man derzeit (noch) an keine Anzeige denke, da man keinen konkreten Verdacht habe.

Vermutungen gibt es aber. So ist davon die Rede, dass eine österreichische Mitarbeiterin von Ex-Berater Silberstein einen (privaten) direkten Draht zu einem hohen ÖVP-Politiker habe. Allerdings sagte Niedermühlbichler: „Es gibt keinerlei Beweise, sollten welche auftauchen, werden wir eine Anzeige prüfen.“ Es sei aber „offensichtlich, dass interne Papiere an Journalisten gespielt wurden“.

Watergate? Ein Watergate auf Österreichisch also? Der Einbruch in die Demokraten-Wahlzentrale führte in den 70ern ja zum Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon.

Oder doch ein Machtkampf? Oder weiß man in der SPÖ eh, wer die Papiere rausspielte? Denkbar wäre ein SPÖ-interner Gegenspieler Niedermühlbichlers, was auf einen Machtkampf hindeuten würde.

Drozda zeigt Humor. Kerns Vertrauter Thomas Drozda zeigte indes Humor und re­tweetete ein Posting von Frank Underwood (House of Cards): „No e-mails – only face to face in garages“.

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