Causa Silberstein
FPÖ vermutet noch mehr SPÖ-Leichen
05.10.2017
Die SPÖ bleibe den offenen Fragen schuldig.
Die SPÖ hat Donnerstag den Vertrag mit ihrem Ex-Berater Tal Silberstein und einen Bericht des Wirtschaftsprüfers der Partei dazu vorgelegt. Demnach hat die Partei Silberstein bzw. seiner Agentur 536.000 Euro bezahlt. Wie Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter betonte, sei die verdeckte Facebook-Kampagne kein Gegenstand der Verträge mit Silberstein gewesen. 131.250 Euro will man zurückfordern.
Parteiuntergang
Kritik kam von FPÖ-Generalskretär Herbert Kickl. Der Freiheitliche sieht die SPÖ wegen der Dirty Campaigning-Affäre nicht in einem "Tsunami", wie es Matznetter dieser Tage formuliert hatte, sondern dem "Parteiuntergang" geweiht. "Die offenen Fragen, wer denn was wann beauftragte, bleibt Matznetter natürlich schuldig, da helfen auch seine Beschwichtigungen nicht weiter, wenn er meint, dass die SPÖ solche Schmutzkübel-Kampagnen nicht wolle. Da muss man schon feststellen, dass es passiert ist, und das sicher nicht das erste Mal, wenn man sich zum Beispiel an den Bundespräsidentenwahlkampf erinnert", meinte Kickl.
"Eine halbe Million Euro Wahlkampfbudget wurde einfach salopp für ein paar Datenerhebungen ausgegeben und das zufällig an den Darth-Vader der Dirty Campaigning. Hier will man den Wähler für mehr als dumm verkaufen", so Kickl. "Diese grausige Angelegenheit wirft allerdings auch die Befürchtung auf, dass noch mehrere solche Leichen im sozialdemokratischen Keller vor sich hin faulen und auf ihre Entdeckung warten."