Neuer Wirbel im Wahlkampf

SPÖ soll Anti-Kurz-Videos produziert haben

08.09.2017

Die SPÖ beklagt jetzt Datenklau

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© Reuters/Getty Images/Fotomontage
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Wieder einmal sorgen Videos für Aufregung im Wahlkampf. Laut "profil" hat die SPÖ Anti-Sebastian-Kurz-Videos produzieren lassen. Die Sozialdemokraten orten nun "Datenklau" und wollen alle rechtlichen Mittel dagegen prüfen. Zudem hätten sie die Videos "nicht direkt" beauftragt.

   Wie "profil" vorliegende Unterlagen zeigten, habe die Wiener Werbeagentur GGK MullenLowe im Auftrag der SPÖ Videos gestaltet, die sich gegen ÖVP-Obmann Sebastian Kurz richten, berichtet das Magazin. Eines davon wurde zunächst auf der von der anfangs SPÖ unterstützten, mittlerweile aber stillgelegten Seite politiknews.at verbreitet und ist mittlerweile auf der rechtslastigen Facebook-Seite "Die Wahrheit über Sebastian Kurz" abrufbar.

   Der Chef von GGK MullenLowe, Michael Kapfer, bestätigt gegenüber "profil" die Produktion der Videos. Diese seien laut Kapfer in Abstimmung mit dem SPÖ-Berater Tal Silberstein nur für den internen Gebrauch in Fokus-Gruppen erstellt worden. Für die Veröffentlichung eines Videos sei man nicht verantwortlich.

   SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler beteuert in einer Aussendung, dass die Videos von der SPÖ "nicht direkt" beauftragt worden seien. Silberstein, nach seiner zwischenzeitlichen Festnahme in Israel von der SPÖ mittlerweile gefeuert, soll verschiedenste Konzepte entworfen habe, um diese in Fokusguppen abzutesten. Dass nun Korrespondenzen zwischen der Agentur und der SPÖ-Kampagne bei Journalisten aufgetaucht seien, sei ein deutlicher Beleg, dass immer wieder versucht werde, Details der SPÖ-Kampagne auf allen Wegen in Erfahrung zu bringen: "Hacken und interne Daten missbräuchlich zu verwenden, ist aber kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen."

   Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer betonte erneut, dass die SPÖ das Geschäftsverhältnis mit Silberstein aufgekündigt habe: "Und wir haben uns auch ganz klar dazu entschieden, einen sauberen Wahlkampf mit einer harten, aber fairen inhaltlichen Konfrontation zu suchen."
 

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