Sie nimmt ihr Mandat an

Jetzt also doch: Philippa Strache will im Parlament sitzen

01.10.2019

Die Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Chefs, Philippa Strache, will ihr Mandat nun doch annehmen.

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Noch gestern schien es fix, dass Philippa Strache ihr Mandat nicht annehmen werde.  Aufgrund der immer stärkeren innerparteilichen Anfeindungen gegen ihren Mann HC Strache wollte sie hinschmeißen und damit offenbar ein Zeichen gegen alle in die systematische "Vernichtung" des Rufes ihres Mannes involvierten Intriganten setzen. 
 

Philippa Strache zieht doch ins Parlament ein

Nun – nur 24 Stunden später -  die Wende. Wie oe24 aus sicherer Quelle erfuhr, hat es sich Philippa Strache doch anders überlegt und will ihr Mandat nun doch annehmen. Strache fühle sich ihren Wählern – vor allem jenen, die ihr ihre Vorzugsstimme gaben, verpflichtet und will nun als Abgeordnete im Nationalrat arbeiten. Dort will sich Philippa Strache vor allem für den Tierschutz eintreten.
 
Unklar bleibt, ob Strache dem freiheitlichen Klub angehören oder als wilde Abgeordnete fungieren will. 

HC Strache wird von FPÖ kaltgestellt

Am Montag herrschte bei den Blauen Katerstimmung – mehr die metaphorische als die tatsächliche. Üblicherweise ruhen sich die FP-Funktionäre am traditionellen „blauen Montag“ nach der Wahl zufrieden aus, diesmal ist alles anders: Zum ersten Mal seit 2008 hat die Partei verloren – und das gewaltig.

Am Tag danach ging es – anders als beim zweiten Wahlverlierer SPÖ – aber nicht um personelle Konsequenzen. Die Doppelspitze Norbert Hofer und Herbert Kickl habe – trotz Anbiederung an die ÖVP –, da sind sich viele in der Partei einig, angesichts der FP-Skandale getan, was sie konnte. Der Schuldige ist ausgemacht: Heinz-Christian Strache mit Ibiza- und Spesen-Skandal.

Abrechnung? Austritt? - Strache gibt "persönliche Erklärung" ab

Am heutigen Dienstag soll der bereits aus allen Funktionen zurückgetretene ehemalige Parteichef suspendiert werden. Das kündigte der oö. FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner in den "Oberösterreichischen Nachrichten" an.

Möglich auch, dass Strache die Entscheidung der FPÖ-Gremien am Nachmittag schon früher vorwegnimmt und aus der Partei austritt. Er kündigte für 10.30 Uhr (LIVE auf oe24.TV) eine "persönliche Erklärung" an. So oder so, der Bruch zwischen der FPÖ und ihrem einstigen Zugpferd ist vollzogen.

Auf seiner Facebook-Seite wetterte Strache noch am Sonntag gegen Nachfolger Hofer: „Wer sich so an die ÖVP anbiedert und den konsequenten bisherigen Weg einer sozialen Heimatpartei verlässt, darf sich nicht wundern, wenn viele gleich ÖVP wählen oder verunsichert werden.“ Das Ergebnis: Für Strache „ein trauriger Tag … Aber es geht weiter.“

Ländle-Chef: "Neustart ­gelingt nur ohne Strache"

Am Montag stand auch ein Parteiausschluss Straches im Raum – Haimbuchner, einst dessen Stellvertreter, wollte diese Möglichkeit nicht kommentieren. Strache wird wohl durch einen Beschluss kaltgestellt, bis die Spesen-Affäre geklärt ist. Eine Einvernahme Straches durch die Staatsanwaltschaft war ja für nach der Wahl angekündigt.

Heftige Kritik am Ex-Chef kam gestern auch von zwei weiteren blauen Länderchefs. So sprach sich Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek als Erster offen für einen Parteiausschluss wegen der Spesen-Vorwürfe aus: „Wenn das stimmt, sehe ich keine andere Möglichkeit. So leid es mir tut.“ Deutlicher wird die FP Vorarlberg, die in zwei Wochen eine Landtagswahl zu schlagen hat. Parteichef Christof Bitschi erklärt, es sei „in den letzten Monaten offensichtlich zu Vorgängen gekommen, die für uns als Vorarlberger FPÖ völlig inakzeptabel sind“. Er fordert nun, dass „innerparteilich aufgeräumt wird“. Ein Neustart könne nur gelingen, wenn die FPÖ Strache ausschließe.

© Facebook

 

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