"Überwältigendes Ergebnis"
Kurz: 'Unser Land muss wieder im Mittelpunkt stehen'
29.09.2019
Der Wahlsieger des Abends meldete sich von der Wahlparty und sprach mit oe24.TV
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Die ÖVP ist der SPÖ mit dieser Wahl so weit davongezogen wie nie zuvor: Erstmals ist der Abstand zwischen den beiden Traditionsparteien zweistellig, und das mehr als deutlich: Um 15 Prozentpunkte liegt die ÖVP laut den Hochrechnungen vor der SPÖ. Der bisher größte Abstand waren 5,79 Prozentpunkte im Jahr 2002, als die ÖVP erstmals seit 1966 wieder Erste geworden war. "Wir sind unendlich dankbar. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", zeigt sich Kurz in einer ersten Reaktion gegenüber oe24.TV sehr emotional.
Er spricht von einem "überwältigenden Ergebnis". "Nach vier Monaten Wahlkampf mit den Parteien muss unser Land wieder im Mittelpunkt stehen", heißt es seitens Kurz gegenüber oe24.at.
Das Volk habe nun entschieden und er werde sich, sollte er den Regierungsauftrag erhalten, mit allen Parteien Gespräche führen, so der Ex-Kanzler (siehe Video oben). "Werde sorgsam mit diesem Vertrauen umgehen", beteuert er.
Letzte zweistellige Differenz 1990
Insgesamt war der Stimmenanteil der Volkspartei in den 23 Wahlen der Zweiten Republik nur achtmal größer als der der SPÖ - aber 1953 und 1959 bekam sie dank der Wahlarithmetik mehr Mandate und stellte den Kanzler der damaligen Großen Koalitionen.
Eine zweistellige Differenz zwischen den beiden Parteien gab es nur einmal - im Jahr 1990. In dieser ersten Wahl nach der Wiederbelebung der Großen Koalition, in der die FPÖ mit Jörg Haider erstmals massiv zulegte, hielt sich die SPÖ noch recht gut, während die ÖVP mit Josef Riegler ein massives Minus einfuhr.
Erfreulich entwickelt hat sich für die SPÖ hingegen der Abstand zur FPÖ. Dieser war 2017 schon auf 0,89 Prozentpunkte geschmolzen. Im Vorfeld der jetzigen Neuwahl war - einmal mehr - von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und FPÖ um Platz 3 gesprochen worden. Aber mit der kurz vor der Wahl bekannt gewordenen Spendenaffäre ist die FPÖ - anders als in den Umfragen erwartet - dann doch noch massiv abgestürzt. Womit jetzt Rot wieder um sechs Prozentpunkte (laut Hochrechnungen) vor Blau liegt.
Sehr nahe gerückt sind umgekehrt die Grünen den Blauen: Sie werden laut den Hochrechnern nur mehr zwei bis drei Prozentpunkte schwächer sein als die FPÖ. 2006 - als die FPÖ in der ersten schwarz-blauen Phase ein Desaster erlebte - waren die Grünen schon einmal (um 0,01 Prozentpunkte) stärker als die FPÖ.