Der Ibiza-Skandal hat das Image aller heimischen Politiker beschädigt.
Wien. Vor etwas mehr als 100 Tagen ist der Ibiza-Skandal geplatzt – Grund genug, den Skandal einem Umfrage-Check zu unterziehen. Research Affairs fragte für ÖSTERREICH nach (504 Online-Interviews vom 22. bis 28. August 2019, maximale Schwankungsbreite 4,5 %).
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Gegen Strache-Rückkehr. Die vom ehemaligen Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache angestrebte Rückkehr in die Politik wird von 71 % der Österreicher abgelehnt, das ist schon eine klare
Ansage. Allerdings sind 73 % der FPÖ-Wähler für ein Strache-Comeback. Das FPÖ-Universum bleibt also eine eigene Welt.
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Strache ist kein Opfer. Nur 32 % der Befragten sehen in Strache, der ja in Ibiza in eine Falle gelockt wurde, ein Opfer. Die überwältigende Mehrheit von 68 % stimmt indes der Aussage zu: „Ich sehe Heinz-Christian Strache als Täter, weil er Korruption offen diskutiert hat.“ Auch hier hängt eine Mehrheit der FPÖ-Wähler der Opfer-Theorie an.
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Großer Schaden. Immerhin 50 % der Befragten sagen, dass der Ibiza-Skandal das Image der Politiker und das Vertrauen in sie generell geschädigt hat. 43 % sehen Österreich international zum Gespött gemacht, weitere 34 % billigen der FPÖ einen Hang zur Korruption zu. Nur 16 % sagen übrigens, Ibiza sei nur eine „b’soffene G’schicht“ gewesen.
Umfrage zum FP-Machtkampf
In der FPÖ fliegen die Fetzen. Die Bevölkerung traut Hofer einiges zu.
In der FPÖ fliegen intern die Fetzen– auch wenn die Parteispitze offiziell nichts davon wissen will. ÖSTERREICH fragte nach:
Hat Strache das Sagen? Könnte man annehmen, sehen die Leute aber nur zum Teil so. Die Frage, wer in der FPÖ das Sagen hat, beantworten 30 % mit Strache, und 26 % sehen Ex-Innenminister Herbert Kickl als den starken Mann. Aber 44 % sagen das über FPÖ-Chef Norbert Hofer. Übrigens: Von den FPÖ-Anhängern finden gleich 57 %, dass Hofer sagt, wohin es geht, nur 26 % sehen in Strache den starken
Mann – einigermaßen erstaunlich.
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Wer gewinnt? Bis zu einem gewissen Grad überraschend ist sich eine Mehrheit von 50 % sicher, dass „der gemäßigte, regierungswillige Flügel um Norbert Hofer“ das interne Match gewinnt. Weitere 28 % glauben, dass am Ende „der scharfmacherische, oppositionelle Flügel um Herbert Kickl“ die Oberhand behält.
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