Teilen

Hofer: "Vor Polit-Comeback müssen alle Ermittlungen gegen Strache abgeschlossen sein"

Strache sieht nach dem Ibiza-Skandalvideo seine politische Karriere nicht unbedingt am Ende. Er schließt auch ein Comeback in Wien nicht aus. Für den designierten Parteichef Norbert Hofer wird der Umgang mit seinem Vorgänger damit zum Spagat: Auf der einen Seite ja keine FPÖ-Wähler vergraulen. Auf der anderen Seite: Sich von Strache distanzieren. In den ORF-Sommergesprächen am Montag schien nun Hofer ein Strache-Comeback verhindern zu wollen: „Die FPÖ wird mit und ohne Strache ihren Weg gehen“, so Hofer. Bevor Strache in die Politik zurückkehren kann, müssen alle rechtlichen Ermittlungen rund um ihn abgeschlossen sein. Sonst gibt es kein Comeback? „Nein das ist für mich nicht denkbar. Es müssen vorher alle rechtlichen Dinge geklärt sein.“ Die derzeitige Doppelspitze sei eine "optimale Situation". Zudem wolle er nicht, dass die FPÖ eine Partei ist, die von einer Person abhängig ist.

Video zum Thema: Hofer gegen rasches Strache-Comeback

Causa Casinos - Hofer wusste von keinem Deal

Außerdem könne er ausschließen, dass Geld von Novomatic an die FPÖ geflossen ist. Kritik übte er an der Vorgangsweise der Ermittler. Diese bezeichnete er als "bedenklich".

Die Suppe für die Hausdurchsuchungen bei Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache sei "dünn" gewesen, sagte Hofer. Schließlich sei die Basis eine anonyme Anzeige. Zudem ergebe sich jetzt die "eigenartige Situation", dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BK) darum streiten, wer die Daten auswerten dürfe. "Ich bin gespannt, was am Ende dabei herauskommt."


Video zum Thema: ORF-Sommergespräch: Hofer wusste von keinem Deal

Hofer: Über Razzia wollte man nur an Straches Handy

Mit Novomatic könne es gar keinen Deal gegeben haben, weil die Bestellung über den Aufsichtsrat erfolgt sei. Und in diesem sei Novomatic nur mit zwei Sitzen vertreten gewesen. Hofer spielte den Ball vielmehr an Casinos-Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner. Dieser hätte den Wiener FPÖ-Bezirksrat Peter Sidlo nicht zum Finanzvorstand bestellen dürfen, wenn er nicht dafür geeignet gewesen sei. "Wenn ein Personalberater sagt, dass eine Person nicht geeignet ist, dann ist diese Person nicht zu bestellen", so die Argumentation Hofers.

Zudem stelle sich die Frage, warum es eine Razzia bei Strache gegeben habe und nicht auch bei anderen Parteien. Eventuell sei es ja darum gegangen, an das Handy des Ex-FPÖ-Chefs zu kommen, stellte Hofer in den Raum. Gleichzeitig verliefen die Ermittlungen in Sachen Ibiza-Video "schleppend", so Hofer: "Das ist alles völlig absurd". Es passe "hinten und vorne nicht zusammen".
 

Rauchverbot müsse man nachbessern

Beim Rauchverbot werde notwendig sein, einige Ausnahmen zu definieren. In Sachen direkte Demokratie werde Hofer in etwaigen Koalitionen unnachgiebig sein. Und zwar werde er auf die Hürde von zehn Prozent pochen, die die ÖVP ohnedies wollte. Im Übrigen gab er sich aber, was Koalitionsbedingungen anbelangt, alles andere als unnachgiebig: "Meine Erfahrung in der Politik ist, dass diese Dinge nach Wahlen leichter zu besprechen sind." Koalitionsverhandlungen seien immer ein Aufeinanderzugehen.

Ziel sei ein Ergebnis über 20 Prozent und so stark werden, dass sich Schwarz-Grün nicht ausgeht, so der designierte FPÖ-Chef. Er selbst stehe nur für Türkis-Blau zur Verfügung: "Eine andere Variante mach' ich nicht." Sollte er in der künftigen Regierung vertreten sein, werde er nicht bei der kommenden Bundespräsidentenwahl antreten. Sollte die FPÖ in der Opposition landen, dann wäre ein Antreten jedoch "durchaus möglich".
 

Das Sommergespräch im oe24-LIVE-TICKER zum Nachlesen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 21:54

Vizekanzler vor Hofburg

Hofer wiederholt , dass was er in der Tageszeitung ÖSTERREICH vor einigen Wochen schon angesagt hatte: sollte die FPÖ nicht in einer Regierung kommen, werde er für den Bundespräsidenten kandidieren. Bei einer Regierungsbeteiligung zieht er das Amt des Vizekanzlers aber vor.

 21:49

Wirbel um Messerattacken-Sager von Hofer

Hofer über Migration: Das Jahr 2015 habe Österreich verändert und Asyl sei immer noch ein wichtiges Thema. "Wenn ich über eine Messerattacke lese, dann ist mit ziemlicher Sicherheit der Täter nicht aus Stinatz oder ähnliches kommt, sondern aus einem Kulturkreis wo das Messer ein wenig lockerer sitzt", so Hofer über Migranten.

Ein Sager, der schon jetzt im Netz wild diskutiert wird. Es werden Rassismus-Vorwürfe laut.

 21:37

Hofers Angst vor den "Typen mit Nerdbrille"

"Wolf im Schafspelz" sei er keiner. Die gefährlichsten sind die ganz perfekten Menschen. "Da habe ich vor einem Banker mit Gelfrisur weniger Angst, als vor dem Typen mit der Nerdbrille", so Hofer. Ob man vor ihm Angst haben müssen? "Ich hoffe nicht", meint er.

 21:36

"Wenn nicht Türkis-Blau, dann Opposition"

Hofer sprach sich bereits mehrmals für eine Fortsetzung von Türkis-Blau aus. Auch hier beteuert er, dass es nur eine Koalition mit der ÖVP geben könne. Wenn das nicht Zustande kommt, geht die FPÖ definitiv in die Opposition.

 21:33

Hofer über Identitäre: "Ich will mit diesen Leuten nichts zu tun haben"

Hofer ist sich in dieser Causa mit Van der Bellen einig: "Ich halte es da mit dem Bundespräsidenten. Der sagt, er warnt davor, diese Obskurantengruppe zu verbieten." Es sei "keine gute Idee", so vorzugehen. Hofer meint viel mehr, dass diese Diskussion bewusst von der ÖVP heraufbeschworen wird, um dies für Whalkampfzwecke zu instrumentalisieren.

 21:31

Hofer kein Fan von Casinos

Bei den kurzen Fragen "gesteht" Hofer, dass er schon einmal Uber gefahren ist, allerdings in Washington. Ob Lehrlinger weiter abgeschoben werden sollen, bleibt er hart. "Ich mache keinen Unterschied. Bei negativem Bescheid ist abzuschieben" und beim Rauchverbot sei es notwenig noch ein paar Ausnahmen hinzuzufügen.

 21:29

Strache-Interviews nicht mit Hofer und Partei koordiniert

Hofer erklärt, dass Straches Interviews nicht mit der Partei koordiniert. "Er macht das als Privatperson", so Hofer. Von einem Klotz am Bein will er nicht sprechen. Auf die Frage, ob Strache zumindest ein Packerl ist, meint Hofer: "Das halt ich leicht aus."

 21:25

Strache schädigte Ansehen der FPÖ

Schädigte Strache das Ansehen der FPÖ? "Natürlich ist das Ansehen geschädigt", so ist sich Hofer nach der Ibiza-Affäre sicher. Einen Parteiausschluss hätte man zwar andenken können, allerdings war hier abzuwägen. Strache habe immerhin viel für die FPÖ getan. "Er bleibt in der Partei", so der Nachfolger Straches.

 21:24

Straches weiße Weste? Hofer will das nicht kommentieren

Strache sagte, er habe eine weiße Weste. Dies will Hofer so allerdings anscheinend nicht unterschreiben. "Das will ich nicht kommentieren", so der FP-Chef. "Die FPÖ wird mit und ohne Strache ihren Weg gehen", sagt Hofer.

 21:22

Strache als Klotz am Bein Hofers? "Ich sehe das nicht so"

"Er ist in einer unglaublich schwierigen Situation in der auch die private Existenz auf dem Spiel steht", verteidigt Hofer. Allerdings hält er auch fest, dass die Wiener FPÖ sich auf den Wahlkampf 2020 in Ruhe vorbereiten können.

 21:20

Hofer über Straches-Polit-Comeback

Hofer beteuert erneut, dass ein Polit-Comeback Straches erst dann möglich ist, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind. "Es müssen alle rechtlichen Dinge geklärt sein", so Hofer.

 21:18

Hofer über Parteispenden

Hofer versichert, dass die FPÖ keinerlei Spenden der Unternehmen - auch nicht über Vereine - bekommen habe: "Es gab zwei Großspenden über 10.000 Euro, die aber nichts mit den genannten Unternehmen im Ibiza-Video zu tun haben", so der FPÖ-Chef.

 21:16

Hofer über Postenschachereien

Nun geht es um Postenschacher in staatlichen Unternehmen. Ein Vorgehen, das früher die FPÖ stets angeprangert und kritisiert hat. "Die Regierung entscheidet natürlich mit", so Hofer.

 21:13

Hofer über Strache Razzia: "Das ist ja absurd"

Hofer befürchtet, dass mit dem Handy von Strache nun auch andere Dinge aufgedeckt werden. Die Ermittler hätten es bei der Razzia nur auf Straches Handy abgesehen. "Das ist ja absurd", so Hofer.

 21:07

Hofer: "Es gibt offensichtlich in Österreich schlechte und gut Hausdurchsuchungen."

Pötzelsberger startet mit der Razzia bei Strache & Co. rund um die Casinos-Causa. Hofer kritisiert, dass dies auf Basis einer anonymen Anzeige geschah: "Es gibt offensichtlich in Österreich schlechte und gut Hausdurchsuchungen. Beim BVT war es eine schlechte und hier eine gute. Ich will nur, dass man hier nicht mit zweierlei Maß misst." Aber er habe Vertrauen in die Justiz. Pötzelsberger kontert: "Aber nur weil es eine anonyme Anzeige war, heißt es ja nicht automatisch, dass sie nicht stimmt."

 21:05

Es geht los!

Zu Beginn läuft ein Einspieler über FPÖ-Chef Norbert Hofer. Pikante Liederauswahl: "We're going to Ibiza" von den Vengaboyz.

 21:02

Herzlich Willkommen!

Gleich geht's los