Hofer kämpft mit der eigenen Partei. Der Cut zu den Identitären wird ihm versagt.
Norbert Hofer könnte einem eigentlich schon fast leid tun. Er wolle keinerlei Überschneidungen zwischen Blauen und Identitären, kündigte der designierte FPÖ-Obmann immerhin kürzlich an. Im Wahlkampf kann der blaue Spitzenkandidat neue „Einzelfälle“ – mittlerweile gibt es rund 90 davon – schließlich nicht brauchen. Seine Partei folgt ihm aber nicht ganz.
Alleine in den vergangenen Tagen gab es wieder Überschneidungen zwischen der rechtsextremen Gruppierung und der FPÖ.
Zuerst marschierte Wiens FP-Stadträtin Ursula Stenzel mit Identitären und hielt dort auch noch eine Rede.
Und jetzt deckt ÖSTERREICH auf, dass ein Identitärer auch noch auf der FPÖ-Liste für die Nationalratswahl kandidiert. Konkret geht es um den 32-jährigen Philipp Samhaber. Er kandidiert für die oberösterreichische FP-Regionalliste und ist – laut ÖSTERREICH vorliegender Liste des Verfassungsschutzes – „Mitglied“ der Identitären. Die als rechtsextrem eingestufte Gruppierung beruft sich freilich immer darauf, „kaum Mitglieder“ zu haben. Damit werden freilich Unterstützer auch geschützt. Die BVT-Liste – er wird unter der Mitgliedsnummer 300020 geführt – wurde von der Staatsanwaltschaft an den BVT-Untersuchungsausschuss vor wenigen Monaten geschickt.
Jugendorganisationen und Mitarbeiter verstrickt
Offiziell will man in der FPÖ nichts davon wissen. Bis Redaktionsschluss lag allerdings immer noch keine Stellungnahme der FPÖ zum jüngsten „Einzelfall“ vor.
Zudem dürften die Blauen wissen, dass gerade neue Listen mit Verstrickungen zwischen Blauen und Identitären von Behörden erstellt wurden.
Dabei finden sich in blauen Jugendorganisationen als auch auf FPÖ-Mitarbeiterebenen weitere Überschneidungen, berichten Insider.
Beim FPÖ-Parteitag will Hofer den Identitären noch einmal abschwören. Ob seine Nummer zwei Herbert Kickl sich aber nicht eher auf berichtende Medien einschießt?
Isabelle Daniel
