Heuer vier Landtagswahlen am Programm: Rot-Schwarz drohen Verluste.
Burgenland, Wien, Oberösterreich und die Steiermark wählen ihre Landtage heuer neu. Die Wahlen bergen aber auch für die Bundespolitik große Sprengkraft. SPÖ und ÖVP drohen in fast allen Ländern Verluste. Vor allem die Reformpartnerschaft in der Steiermark droht abzustürzen.
Diese Aussichten sorgen auch in den Bundesparteien „für Unruhe und vielleicht sogar für personelle Konsequenzen“, sagt Politexperte Thomas Hofer. Damit steht auch die SPÖ-ÖVP-Koalition im Bund auf dem Spiel.
Schicksalsjahr für die Neos
Für die FPÖ und Obmann Heinz-Christian Strache wird es ein Jahr der Entscheidung. Vor allem in der Steiermark dürfte sie massiv dazugewinnen, in Wien duelliert sich Strache als Bürgermeisterkandidat mit Michael Häupl. Die Grünen wollen in zwei weitere Landesregierungen. Für die Neos steht ein Schicksalsjahr bevor. Gelingt der Einzug in Wien nicht, steht die ganze Partei auf der Kippe.
Burgenland: Niessl (SPÖ) würde sogar mit FPÖ koalieren
Das Burgenland wählt am 31. Mai. SPÖ-LH Hans Niessl führt unangefochten in den Umfragen. Spannender als die Wahl selbst wird die Zusammenarbeit danach. Niessl schließt eine Koalition mit der FPÖ dezidiert nicht aus, sollte er die Absolute nicht schaffen. Für die Bundes-SPÖ ein Tabubruch, der einen Keil in die Partei treiben würde. Die FPÖ regiert seit Schwarz-Blau nirgends mehr und würde so „salonfähig“ gemacht werden.
Wien: Häupl (SPÖ) liefert sich Schlacht mit der FPÖ
Häupl gegen Strache – dieses Duell hat der FPÖ-Obmann ausgerufen. Strache will 33,3 %, damit nicht mehr gegen sie regiert werden kann. Häupl weicht dem Duell, so gut es geht, aus. Ihm drohen Verluste wegen der Koalition mit den Grünen. Diese gewinnen trotz Troubles um die Mariahilfer Straße leicht dazu. Laut Umfragen ziehen die Neos in den Landtag ein. Wien wählt voraussichtlich vor dem Sommer. Der 14. Juni zeichnet sich ab. Eine Wahl „vor Juni“ schloss Häupl im ORF aus.
Oberösterreich: Pühringer (ÖVP) top, Kampf um Platz 2
Landeshauptmann Josef Pühringer fehlt es an einem echten Gegner. Er wird auch nach der Wahl Landeshauptmann bleiben. Seine schwarz-grüne Koalition mit Rudi Anschober darf sich auf ein passables Ergebnis einstellen.
Spannend wird das Duell um Platz zwei. Die OÖ-SPÖ ist nach dem Tod von Barbara Prammer und dem Streit um ihr Mandat am Boden. Die FPÖ mit Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner lauert auf den zweiten Platz.
Steiermark: Voves (SPÖ) und ÖVP verlieren massiv
Die Steiermark-Wahl wird als Beispiel dafür in die Geschichte eingehen, dass die gute Zusammenarbeit zweier Parteien von den Wählern nicht goutiert wird. Die „Reformpartner“ SPÖ-LH Franz Voves und ÖVP-Obmann Hermann Schützenhöfer stehen vor einem Wahl-Debakel. Der FPÖ gelingen im Gegenzug massive Zugewinne. Gegner der steirischen Gemeindefusionierungen laufen auch zu Grünen und Neos. Letztere könnten den Einzug knapp schaffen.