Das Rennen um die Hofburg geht in die heiße Endphase.
Vor einigen Hundert Unterstützern hat Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen Freitagnachmittag im Votivpark in Wien seinen Wahlkampfabschluss begangen. Es stehe Spitz auf Knopf und komme auf jede Stimme an, sagte der mit A-Capella -Gesang begrüßte Ex-Grünen-Chef. Nicht irritieren ließ er sich von den Sturmböen im Park, die er als Rückenwind für die Stichwahl am Sonntag wertete.
Optimismus
In seiner kurzen Ansprache auf einem kleinen Podium gab sich Van der Bellen vorsichtig optimistisch. Beim ersten Wahlgang im April habe man die erste Hürde genommen, sagte er. "Seither habe ich so ein Gefühl, dass wir nach oben gehen, dass sich etwas bewegt." Seine Unterstützer bat er, Freunde und Verwandte anzurufen, "dass sie am Sonntag das Richtige machen".
Erneut sprach er von einer Richtungsentscheidung. "Seien wir uns bewusst, dass das historische Momente sind." Den Unterstützern dankte er, "dass sie mich getragen haben durch diese fünf Monate". Fehler aus dem Wahlkampf nehme er auf sich, "aber der Gewinn ist ein Gewinn von uns allen".
Begrüßt wurde Van der Bellen von der Gesangsgruppe Hermann, die ihm ein mehrstimmig vorgetragenen Lied entgegenträllerte. "Entscheide gut, Frau oder Mann, kreuz für den Alexander an", hieß es darin. Hinter "Hofers Listen" stünden "korrupte Chauvinisten", wogegen "was immer du auch bist" der Van-der-Bellen-Wähler "doch kein Extremist" sei.
Neben reihenweise Grüner hatten sich auch Unterstützer aus anderen ideologischen Zirkeln zum Wahlkampfabschluss eingefunden. Blicken ließen sich etwa Ex-EU-Kommissar Franz Fischler (ÖVP), der frühere SPÖ-Finanzminister Ferdinand Lacina, Ex-ÖVP-Abgeordneter Ferry Maier oder auch Kleinkünstler Dirk Stermann.
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