FPÖ-Chef im Visier

LIVE-Ticker: SPÖ-FPÖ-Ausschuss - Kickls Pferde waren zu groß

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Nach dem von SPÖ und FPÖ eingesetzten parlamentarischen COFAG-Untersuchungsausschuss startete am Mittwoch auch jener, den die ÖVP angestrengt hat.

Es geht um "rot-blauen Machtmissbrauch". Im Mittelpunkt stand dabei die Zeit von FPÖ-Chef Herbert Kickl als Innenminister. Erste Auskunftsperson war der Leiter der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, der die Vorgängerkabinette hatte prüfen lassen. Kickls berittene Polizei sei unter anderem wegen zu großer Pferde gestoppt worden.

"Ich stehe Ihnen gerne zum zwölften Mal als Auskunftsperson zur Verfügung", sagte Peschorn in seinem Eingangsstatement, das jenem von vergangener Woche im COFAG-Ausschuss stark ähnelte. Peschorn war selbst kurz Innenminister in der Übergangsregierung unter Brigitte Bierlein und ließ zu seinem Amtsantritt seine Vorgängerkabinette durch die Interne Revision prüfen. Sein Credo: "Parteipolitische Überlegungen waren mir fremd und sind mir fremd. Diesbezüglich fühle ich mich säkularisiert."

Immer wieder fragten Abgeordnete nach dem Grund für den Prüfauftrag, der ja auch die Zeit Kickls umfasste. Er habe schlicht eine Eröffnungsbilanz erstellen wollen, meinte die Auskunftsperson. Es sei wie bei einem guten Geschäftsmann. Auch Hinweise von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern im Kabinett habe es keine gegeben. Auf die Frage von Verfahrensrichterin Christa Edwards, warum er als Innenminister Ausgaben für Inserate gestoppt hatte, meinte Peschorn: "Ich habe nicht erkennen können, wofür wir diese Ausgaben machen."

Idee einer berittenen Polizei abgedreht

Ebenfalls per Weisung abgedreht hatte Peschorn die Idee seines Vor-Vorgängers Kickl einer berittenen Polizei. Einer der Gründe - neben den Kosten - nach einer Prüfung des Vorhabens: Das Stockmaß der Pferde sei zu hoch gewesen, die in Ausbildung befindlichen Reiterinnen und Reiter hätten hingegen über einen kleineren Körperwuchs verfügt. Auch hätte die Frage, wie mit den Ausscheidungen der Pferde umzugehen war, eine Rolle gespielt.

Neben Peschorn hatte die Öffentlichkeit zuerst noch ein weiterer alter Bekannter im U-Ausschuss erwartet - zumindest vor Sitzungsbeginn: Der Paravent, der die Abgeordneten optisch von der Presse abschirmen hätte sollen. Er wurde Mittwochfrüh dann doch abgebaut. Erneut abwesend war übrigens Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), der eigentlich den Vorsitz in beiden U-Ausschüssen inne hat. Er ließ sich von seinem Parteikollegen Wolfgang Gerstl vertreten.

Nach Peschorn ist der Leiter der Internen Revision im Innenministerium an der Reihe. Die ÖVP interessiert sich bei seiner Befragung vor allem für die Vorgänge im Ressort unter Ex-Minister Kickl. Dazu passend ist als letzte Auskunftsperson am Mittwoch Kickls einstiger Generalsekretär Peter Goldgruber geladen. Ihm gebührt als einzigem die volle Befragungszeit von vier Stunden.

Fünf Auskunftspersonen aus FPÖ-Umfeld abgesagt

Fünf Auskunftspersonen aus dem FPÖ-Umfeld hätten abgesagt, teilweise mit fadenscheinigen Argumenten, hatte ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger vor dem Ausschuss-Auftakt abermals beklagt. Deshalb findet diese Woche nur ein Befragungstag statt. Auf Tauchstation sei auch Kickls ehemaliger Kabinettschef Reinhard Teufel, der mittlerweile blauer Klubchef in Niederösterreich ist und dort mit der ÖVP in einer Koalition. Er hatte eigentlich schon für Mittwoch zugesagt, wurde aber wieder aus- und dann spontan wieder eingeladen.

Der "Russland-Connection" der FPÖ wollen sich die Grünen widmen. Sie wollen sich anschauen, wie die FPÖ Österreich mit ihrem "Kuschelkurs" in eine "brandgefährliche Situation" gebracht habe, kündigte Fraktionsführerin Meri Disoski an. Ihr NEOS-Kollege Yannick Shetty sprach abermals von einer angeblichen "Schlammschlacht" in den U-Ausschüssen. Vielmehr müsse darüber geredet werden, wie man Inseratenkorruption beenden kann

Einen "Wahlkampf-Ausschuss" und eine "Farce" ortete wiederum FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker. Die ÖVP versuche verzweifelt, den künftigen "Volkskanzler" Kickl anzupatzen. Eva-Maria Holzleitner von der SPÖ erinnerte ebenfalls an die "Genese" des U-Ausschusses. Dieser sei lediglich ein Ablenkungsmanöver vom von der SPÖ und der FPÖ eingesetzten COFAG-Untersuchungsausschuss. Auch das Verlangen der ÖVP stellte sie abermals infrage, stimmte sich aber doch auf Aufklärung ein.

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 19:12

Befragung beendet

Die weiteren Fragerunden wollte niemand mehr nutzen. Die Befragung ist damit für heute beendet.

 19:12

SPÖ stellt Frage nach weiterem Vorgehen

Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) bedauert zwar, keine konstruktive Befragung durchführen zu können, sieht aber Probleme im Verlangen auf Einsetzung des U-Ausschusses. Die ÖVP hatte den Ausschuss alleine initiiert. Aktenlieferungen seien verweigert worden, weil Problematiken entdeckt worden seien. Wie weiter vorzugehen sei, sollten sich alle Fraktionen gemeinsam überlegen.

 19:12

" Verhöhnung des Parlaments"

Ebenso verzichtet Andreas Hanger (ÖVP) auf Fragen. Für ihn ist Goldgrubers Aussageverweigerung eine “Verhöhnung des Parlaments”, sei der U-Ausschuss doch das “wichtigste Kontrollinstrument in unserer Gewaltenteilung”. Er wollte den ehemaligen Generalsekretär zur Organisation und zu Personalentscheidungen im Innenministerium befragen. Auch hätte er gerne gewusst, ob das Verhalten des Befragten “Teil des Systems Kickl” ist.

 19:12

NEOS halten Rede

Um eine neue langwierige Entschlagung Goldgrubers zu verhindern, gibt es bei den NEOS statt Fragen nun eine Rede – so kritisiert Yannick Shetty Verbindungen der FPÖ zu Wirecard und Russland. Gerne hätte er Goldgruber außerdem zu dessen Involvierung in Postenbesetzungen befragt.

 18:03

Goldgruber droht Beugestrafe

Die Verweigerung der Aussage sei nicht zurecht in Anspruch genommen worden, sagt die Verfahrensrichterin. Er werde beim Bundesverwaltungsgericht eine Beugestrafe beantragen, kündigt der Vorsitzende Gerstl an. Die Verfahrensrichterin setzt die Befragung fort.

 18:03

Wieder keine Antwort

Verfahrensrichterin Christa Edwards spricht die Größe von Kickls Kabinett an und fragt, was ein Generalsekretär mit einer Mitarbeiteranzahl von acht bis 12 Personen für Tätigkeiten ausübt. Goldgruber verweigert die Aussage “wegen Unzulässigkeit der Frage.” Falls er die gleichen Gründe wie eingangs nenne, handle es sich um eine Aussageverweigerung. “Ob die zulässig ist, müsste man einer Beurteilung unterziehen”, so Vorsitzführender Wolfgang Gerstl (ÖVP).

 17:30

Hafenecker sieht Befangenheit Gerstls

Christian Hafenecker (FPÖ) stellt die Frage in den Raum, ob der Vorsitzführende Wolfgang Gerstl (ÖVP) befangen sei, sei er doch zur gleichen Zeit wie Goldgruber im Innenministerium beschäftigt gewesen. Es gebe in der Verfahrensordnung keine Befangenheitsvorschriften, sagte die Verfahrensrichterin.

Hafenecker © APA/Schlager

 17:29

Verfahrensrichterin erklärt weiteres Vorgehen

Es bestehe kein Recht, generell vor dem U-Ausschuss nicht auszusagen, so Verfahrensrichterin Christa Edwards nach der Stehung sinngemäß. Goldgruber könne nur bei jeder Frage erklären, warum er diese nicht beantworten wolle. Die Frage der Verfassungswidrigkeit sei an den VfGH herangetragen worden, dieser habe aber nicht darüber entschieden.

 17:18

Nächste Stehung

Verfahrensrichterin Christa Edwards empfiehlt, die lange Erklärung Goldgrubers in einer Stehung zu besprechen, seien darin doch sehr viele rechtliche Punkte und Fragen aufgeworfen worden. Kein Verständnis für die Weigerung, Fragen zu beantworten, hat u.a. Andreas Hanger (ÖVP): Es sei nicht die Aufgabe Goldgrubers, darüber zu entscheiden, ob der Untersuchungsgegenstand der Verfassung entspricht.

 16:47

Peter Goldgruber wird heute keine Fragen beantworten

Der Untersuchungsgegenstand ist seiner Meinung nach verfassungswidrig. Es werde im U-Ausschuss kein bestimmter Vorgang untersucht, zweifelte Goldgruber die Rechtmäßigkeit des Untersuchungsgegenstandes an.

SPÖ und FPÖ waren Anfang März mit einem Wunsch nach Akten für den U-Ausschuss zum “rot-blauen Machtmissbrauch” vor dem Verfassungsgerichtshof abgeblitzt. Ob der Untersuchungsgegenstand des Ausschusses verfassungswidrig ist oder nicht, prüfte der VfGH aber nicht.

Goldgruber © APA/Schlager

 15:58

Befragung Goldgrubers ab 16.15 Uhr

Die Befragung der zweiten Auskunftsperson ist zu Ende. An der Reihe ist nun Kickls einstiger Generalsekretär Peter Goldgruber, der ab 16.15 Uhr befragt werden soll. Eigentlich war er für 14 Uhr geladen.

 15:56

Das Fazit der Parteien

Statt weiteren Fragen gibt es seitens der SPÖ eine abschließende Bemerkung: Das Kabinett Kickl sei deutlich kostenintensiver gewesen als vergleichbare Kabinette, so Reinhold Einwallner. Auch die FPÖ liefert eine Zusammenfassung, argumentiert allerdings in die Gegenrichtung: Bei der Größe der Kabinette Kickls sowie des aktuellen sehe er “keinen Unterschied”, sagt Christian Ries. Eine elektronische Zeiterfassung habe es unter Kickl nicht gegeben, aber auch davor und danach nicht.

 15:55

ÖVP grätscht von der Seite rein

Nachdem die Wochenzeitung "Falter" einen Artikel über ein Dossier zu Russlands Einfluss in Österreich veröffentlicht hat, hat ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker Fragen zur diesbezüglichen Rolle von FPÖ-Politikern. Im Untersuchungsausschuss zur FPÖ sei die Frage zu klären, ob FPÖ-Chef Herbert Kickl und seine Partei das österreichische Volk verraten habe, sagte Stocker am Mittwoch in Wien. Neue Informationen präsentierte er in der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz nicht.

Letztlich entstehe ein Bild, dass Russlands Interessen in Österreich durch die FPÖ befördert werden, dass dies zum Nachteil der Sicherheit des Landes, der Medienfreiheit, aber auch unserer politischen, demokratischen Ordnung geschehe, erläuterte Stocker. Das Wort "Falter" vermied er.

Insbesondere zählte der ÖVP-Politiker die Namen von zehn im Artikel genannten ehemaligen sowie aktuellen Vertretern der FPÖ auf und verwies auf bekannte Episoden ihrer Aktivitäten im Zusammenhang mit Russland. Er halte dabei fest, dass alle Genannten und Betroffenen den Sachverhalt bestreiten würde und für alle auch die Unschuldsvermutung gelte, erklärte er.

 15:41

Thema Zeiterfassung

Immer wieder interessieren sich Abgeordnete für die fehlende elektronische Zeiterfassung im Innenministerium, was mit Sicherheitsgründen erklärt worden war. Er will das nicht beurteilen, meint der Befragte wiederholt.

 15:36

Netzwerke im Innenministerium?

Reinhold Einwallner (SPÖ) fragt nach blauen und schwarzen Netzwerken im Innenministerium. Letztere seien ihm zufolge bekannt. Er habe dazu keine Wahrnehmungen, so der Leiter der Innenrevision. Die FPÖ verzichtet die zweite Runde infolge auf das Fragen, hält sie doch die Verfassungsmäßigkeit des U-Ausschusses für zweifelhaft.

 14:52

Peschorn wollte Bestandsaufnahme

“Beim Dr. Peschorn war es ungewöhnlich schnell, dass er auf uns zugekommen ist”, meint der Befragte zu dem vom Innenminister beauftragten Revisionsbericht. Der Prüfauftrag sei “ein wenig speziell” gewesen. Normalerweise vergleiche die Revision einen Ist- mit einem Soll-Zustand, in dem Fall sei es um eine Bestandsaufnahme gegangen.

 14:25

Weiter geht's!

Die Befragung des Leiters der Internen Revision im Innenministerium hat begonnen. Positive Veränderungen sieht er bei den Medienkooperationen. Die führe das Ministerium nun nicht mehr selbst durch, auch bei der Bedarfsbegründung hätten sich Besserungen gezeigt.

 13:51

Peschorns Befragung ist zu Ende

In 15 Minuten kommt der Leiter der Internen Revision im Innenministerium in den U-Ausschuss.


Peschorn © APA/Schlager

 13:35

Stehung Ende

Jede Einzelfrage soll dahingehend geprüft werden, ob sie in den Untersuchungsgegenstand fällt, sagt Vorsitzender Gerstl nach der Stehung. Negativ fiel das Urteil jedenfalls bei einer Frage zu Beziehungen zwischen der FPÖ und Russland von Meri Disoski (Grüne) aus.

 13:22

“Wie immer diese emotionalen Männer”

Die grüne Fraktionsführerin und Frauensprecherin Meri Disoski kommentiert Wortmeldungen von Christian Hafenecker (FPÖ) und Andreas Hanger (ÖVP). Zuvor hatte Hafenecker erneut auf das Abendessen im Jahr 2017 in der österreichischen Botschaft in Moskau verwiesen, bei dem Sobotka und Marsalek gemeinsam anwesend waren. Hanger wirft ihm darauf vor, den Gegenstand des Ausschusses nicht verstanden zu haben.


Das Thema Russland führt dann auch zur ersten Stehung. Verfahrensrichterin Edwards wiederholt, dass im Ausschuss weder Russland noch Marsalek behandelt werden. Man müsse das Thema mit Postenbesetzungen, Inseraten oder Auftragsvergaben in Zusammenhang bringen.


Hafenecker © APA/Schlager

 13:15

Weitere ÖVP-Spitze gegen Kickl

Kickl habe mehr Posten vergeben und mehr Inserate geschalten “als alle anderen”, meinte Klaus Fürlinger (ÖVP) abschließend. Warum Letzteres aber “beim einen hui und beim anderen pfui” sei, darüber müsse man irgendwann diskutieren.

 12:37

Kleines Kabinett für Peschorn

“Ich habe versucht, vieles selber zu machen”, sagt Peschorn auf die Frage, warum sein Kabinett kleiner war als jenes seines Vorgängers Herbert Kickl. “Ausgehungert” sei es nicht gewesen. Sein Kabinett habe aus zehn Personen im höheren Dienst gewesen bestanden, insgesamt waren es laut Peschorn 20 Personen.


Peschorn © APA/Schlager

 12:28

Noch ein (letztes) Wort zum Paravent

Der Sichtschutz, der die Abgeordneten optisch von der Presse abschirmen hätte sollen, wurde Mittwochfrüh doch abgebaut. Im Bild: der Paravent während des COFAG-Untersuchungsausschusses.


Paravent © APA/Schlager (Archiv)

 12:18

NEOS-Shetty bringt Kugelschreiber ins Spiel

Kickl soll bekanntlich teure Kugelschreiber bestellt haben, laut FPÖ Geschenke für hochrangige Gesprächspartner. Sind 800 Euro für fünf Kugelschreiber angemessen?, fragt Shetty (NEOS). “Dazu sage ich nichts”, so Peschorn.


Für zwei der Kugelschreiber hatte das Innenministerium laut Medienberichten vom Februar zusätzlich eine Gravur für jeweils 35 Euro pro Stift (Aufschrift: "Zeile 1: Bundesminister für Inneres, Zeile 2: Herbert Kickl.") bestellt. Neben den Kugelschreibern soll im Jahr 2018 auch ein Füllfederhalter mit 23-karätigen Goldbeschlägen für 105 Euro bestellt worden sein, geht demnach aus den Akten hervor.


Seitens der FPÖ hieß es damals, dass diese Kugelschreiber "als (Gegen-)Geschenke für hochrangige Gesprächspartner konzipiert waren". Es sei üblich, "dass bei Gesprächen und Terminen zum Beispiel auf Ministerebene oder mit anderen hochrangigen Vertretern Geschenke ausgetauscht werden". Kein einziger der in den Akten genannten Kugelschreiber befinde sich in Kickls Besitz.

 11:52

Aus auch für berittene Polizei

Peschorn hatte in seiner Zeit als Innenminister Kickls Projekt einer berittenen Polizei (Archivbild) beendet. Ein Argument gegen die Pferde war damals deren Größe: Die Reiter, die sich damals in Ausbildung befunden hätten, hätten einen “kleineren Körperwuchs” gehabt. Auch hätte die Frage, wie mit den Ausscheidungen der Pferde umzugehen war, eine Rolle gespielt.


Kickl © APA/Gindl (Archiv)

 11:41

Kosten standen auf dem Prüfstand

Warum hat Peschorn kurz nach seinem Amtsantritt im Innenministerium einen Revisionsbericht in Auftrag gegeben, will Katharina Kucharowits (SPÖ) wissen. “Der Anfang ist wie beim Marathonlauf das Wichtigste”, meint dieser. Er habe wissen wollen, wo man mit Kosten und Ausgaben stehe. Außerdem hätten sich viele parlamentarische Anfragen an ihn mit der Vergangenheit beschäftigt. Auf seinen Vorgänger Herbert Kickl (FPÖ) nahm Peschorn nicht Bezug.


Peschorn © APA/Schlager

 11:20

Peschorn stoppte als Innenminister Ausgaben für Inserate

Verfahrensrichterin Christa Edwards fragt Peschorn zum Stopp der Inseratenvergabe als Innenminister. Das Thema Inserate sei bekannt gewesen. Schon davor habe er keinen Sinn darin gesehen, als Minister hat er dann die Konsequenz gezogen und mit dem Inseraten-Stopp Geld eingespart.


"Ich habe nicht erkennen können, wofür wir diese Ausgaben machen“, sagt Wolfgang Peschorn.

 11:10

Die Sitzung ist gestartet

Den Vorsitz führt heute wieder nicht Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Für ihn springt Wolfgang Gerstl (ÖVP) ein.


Gerstl © APA/Schlager

 10:59

Peschorn betritt nun das Lokal

Sein Eingangsstatement war größtenteils deckungsgleich mit jenem vom vergangenen Mittwoch. Der strittige Paravent soll dem Vernehmen nach übrigens abgebaut worden sein.


Peschorn © APA/Schlager

 10:56

Langes Warten auf den ersten Zeugen

Noch wird auf Wolfgang Peschorn gewartet, dessen Befragung eigentlich um 10 Uhr hätte beginnen sollen. Der Grund: Noch läuft eine Geschäftsordnungssitzung.

 10:27

SPÖ sieht “Ablenkungsmanöver” der ÖVP

“Viele Fragezeichen” sieht die SPÖ in diesem U-Ausschuss. Der untersuchte Zeitraum sei “extrem breit und groß”, meinte Fraktionsführerin Eva-Maria Holzleitner, die im Untersuchungsausschuss ein “Ablenkungsmanöver” der ÖVP sieht.

 10:18

FPÖ würde gerne Sobotka laden

Hafenecker würde sich auch Wolfgang Sobotka als Auskunftsperson wünschen. Denn wenn die ÖVP den untergetauchten Wirecard-Vorstand Jan Marsalek thematisiert, so müsse sie auch den Nationalratspräsidenten befragen. Der Grund: Ein Foto, das den damaligen Innenminister "Seite an Seite" mit dem gesuchten Manager Marsalek bei einem Empfang im Jahr 2017 in der österreichischen Botschaft in Moskau zeigen soll. Auch wäre es sinnvoll, Karoline Europaministerin Edtstadler zu laden, so Hafenecker.

 10:09

FPÖ verteidigt “Volkskanzler Kickl”

Das Statement von FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker beginnt mit einem “Volkskanzler Kickl”, den die ÖVP in einem “verzweifelten Versuch” verhindern wolle. Der von der Volkspartei initiierte Untersuchungsausschuss sei eine “Farce”, meinte er.

 10:08

Inseratenkorruption im Blick der NEOS

NEOS-Fraktionsführer Yannick Shetty will sich bei den Befragungen auf die Inseratenkorruption konzentrieren . Diese hätte die SPÖ vor Jahren erfunden, die ÖVP schließlich perfektioniert. Alle Parteien in Regierungsämtern würden das fortführen, kritisierte er und nannte etwa das grün geführte Klimaschutzministerium.

 09:56

Grüne thematisieren “Russland-Kuschelkurs” der FPÖ

Die Grünen wollen sich anschauen, wie die FPÖ Österreich mit ihrem “Russland-Kuschelkurs” in eine “brandgefährliche Situation” gebracht habe. Fraktionsführerin Meri Disoski zeigt vor Journalisten ein bekanntes Bild mit FPÖ-Frontmännern (Vilimsky, Strache, Hofer, Gudenus) nach dem Abschluss des Freundschaftvertrags mit der Putin-Partei in Russland.

 09:47

Fünf Absagen der FPÖ

Fünf Auskunftspersonen aus dem FPÖ-Umfeld hätten abgesagt, teilweise mit fadenscheinigen Argumenten, kritisiert Hanger in seinem Statement. Deshalb findet diese Woche nur ein Ausschusstag statt. Hanger spricht von einem "Fluchtversuch" der Blauen.

 09:32

Der Paravent ist wieder da...

Neben Wolfgang Peschorn wartet bereits ein weiterer alter Bekannter im Lokal I auf den Start der Befragung: Der Paravent, der die Abgeordneten von der Presse optisch abschirmen soll. Er ist mittlerweile zu einem Symbol der derzeit laufenden U-Ausschüsse geworden. Fotografieren darf man ihn noch nicht...

 09:16

Grüne wollen "Gagenparadies" unter die Lupe nehmen

Ein regelrechtes "Gagenparadies" im Innenministerium unter Kickl orten die Grünen. Es sei nach dem Motto "euer Steuergeld für unsere Leute" agiert worden, meinte Fraktionsführerin Meri Disoski am Dienstag. Näher eingehen wollen die Grünen im U-Ausschuss auch auf die Krankenkassenfunktion in der Ära Türkis-Bau, die statt die versprochene Patientenmilliarde zu bringen, sogar 215 Mio. Euro gekostet habe - begleitet von Vertuschungsversuchen im damals blauen Gesundheitsministerium, wie Disoski meinte.


Meri Disoski (Grüne) © APA/Fohringer


Nicht zuletzt wollen sich die Grünen auch den Russland-Kontakten der FPÖ widmen. Sie vermuten, dass der Freundschaftsvertrag der Freiheitlichen mit der Putin-Partei "Einiges Russland" weiterhin Gültigkeit hat, und zwar bis 2026 - mit entsprechenden Auswirkungen für den Fall, dass die FPÖ nach der Nationalratswahl im Herbst wieder Regierungsämter übernehmen könnte.


Ob bei all dem im U-Ausschuss auch noch Zeit für die SPÖ bleibt, ließen die Grünen offen. "Unsere Liebe gilt der Aufklärung, die hat keine Farbe", betonte Disoski jedenfalls. Sich genehme Berichterstattung zu kaufen, sei schon vom späteren SPÖ-Chef Werner Faymann erfunden worden, meinte sie. Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz habe dies dann perfektioniert.


Kritik an der FPÖ übte auch NEOS-Fraktionsführer Yannick Shetty. Deren fehlendes Aufklärungsbedürfnis sei "anmaßend, wenn auch wenig überraschend", meinte er schriftlich gegenüber der APA. Im Namen der NEOS forderte er ein Verbot von Regierungsinseraten in Partei- und parteinahen Medien sowie eine drastische Beschränkung der Regierungsausgaben und eine Reduzierung des Rahmenvertrags, also einen Deckel für Regierungsinserate.

 09:16

FPÖ-Hafenecker ortet ÖVP-"Verzweiflung"

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker, Fraktionsvorsitzender seiner Partei in beiden U-Ausschüssen, bezeichnete die Äußerungen von Andreas Hanger (ÖVP) als "hilflose ÖVP-Märchenstunde aus purer Verzweiflung". In einer Aussendung sprach er von einer "hemmungslosen Selbstanklage" der Volkspartei und dem Versuch, die Aufklärung im Rahmen des COFAG-U-Ausschusses zu sabotieren. "Der ÖVP ist offenbar beim Versuch, von ihrem Machtmissbrauch, ihrer Günstlingswirtschaft rund um die Corona-Entschädigungen und dem 'tiefen schwarzen Staat' abzulenken, kein Unsinn mehr zu peinlich", meinte Hafenecker.

 09:15

ÖVP wollen Beugestrafen für Blaue

Nachdem immer mehr Auskunftspersonen aus dem Kreis der FPÖ für den heute startenden Untersuchungsausschuss abhanden kommen, wollen ÖVP und Grüne nun zu Sanktionen greifen und überlegen Anträge auf Beugestrafen. Die Volkspartei denkt hier an den ehemaligen Kabinettschef von FPÖ-Obmann Herbert Kickl, Reinhard Teufel. Die Grünen haben die frühere FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein im Fokus.


Andreas Hanger (ÖVP) © APA/Schlager


Teufel, der auch blauer Klubchef im niederösterreichischen Landtag und somit Koalitionspartner der ÖVP ist, sollte zunächst schon heute kommen, "aktenbedingt" verabschiedete sich die ÖVP aber von dieser Idee. Seit Freitag versuchte man nun, ihn für Donnerstag zu laden. Seither sei Teufel aber auf Tauchstation und für die Parlamentsdirektion nicht zu erreichen gewesen, sagte ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger.


Generell sprach Hanger von einem "System Kickl", das von "Doppelmoral, Scheinheiligkeit und Günstlingswirtschaft" geprägt gewesen. Am Mittwoch will die ÖVP dazu Wolfgang Peschorn, den Leiter der Finanzprokuratur befragen, der auch schon im COFAG-U-Ausschuss zu Gast war. Peschorn war nach dem Ende von Schwarz-Blau Übergangsinnenminister. Hanger will ihn zu einem Revisionsbericht befragen, in dem es um Kickls Kabinett und die dortigen Mitarbeitergehälter geht, ebenso wie um den Stab von Kickls einstigem Generalsekretär Peter Goldgruber. Dieser kommt ebenso als Auskunftsperson. Geladen ist zudem der Leiter der Internen Revision im Innenministerium.